- Roadtrip Adelaide nach Perth durch den Nullarbor -
Angekommen
in Adelaide beschaeftigen wir uns als erstes mit der Frage der Weiterreise.
Entlang der Suedkueste wollen wir durch den Nullarbor bis nach
Perth. Busse sind teuer, der Zug erst recht und beim Fliegen wuerden wir
schliesslich nichts von der Strecke sehen.
Da wir ja bekanntlich Glueckskinder sind finden wir bereits nach 2 Tagen eine
Anzeige von Emilie im Internet. Sie hat einen Jeep, plant genau diese Strecke
zu fahren und sucht 2 Reisepartner um die Kosten zu teilen. Ein persoenliches
Treffen spaeter ist die Sache unter Dach und Fach. Nicht nur unsere Reiseplaene
stimmen ueberein, wir sind uns auch auf Anhieb sympatisch uns weitere 3 Tage
spaeter geht es los.
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Emilie, Franzoesin, 30 Jahre, Weltenbummlerin,
ulkiger trockener Humor, super im Tierstimmen imitieren |
Nach
der ersten Uebernachtung auf dem windigen aber wunderschoenen Lookout der
Flinders Ranges erreichen wir Port Augusta und stoppen vor der Touristen
Information. Am Jeep leuchtet ein ominoeses rotes Licht. Was genau das bedeutet
wissen wir nicht, aber die Erfahrung hat gelernt: ein rot aufleuchtendes Licht
bedeutet meist nichts Gutes. Richtig! Der Jeep laesst sich nicht wieder
starten. Zum Glueck hat Emilie fuer solche Katastrophen eine Versicherung
abgeschlossen, wir muessen bloss eine Nummer anrufen und es wird sich um
alles gekuemmert. Zwar wissen wir bis heute nicht was genau dieses Teil ist, aber der
"Alternator" war kaputt und musste ausgetauscht werden. Der Jeep uebernachtet in der Werkstatt, wir auf Kosten der Versicherung im Hotel bis alles repariert ist. Perfektes
Timing, waere das Problem irgendwo hinter Port Augusta, also mitten im Nirgendwo in der
Wueste aufgetreten, haette es sicher keine schnelle Hilfe gegeben, vielleicht
noch nichtmals ein Handy Netz…
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Flinders Ranges vor Port Augusta |
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Niemals zugeben, wenn man von etwas keine Ahnung hat... |
Im
Gegensatz zu unserem letzten Roadtrip durch die Mitte des Landes liegen auf
dieser Route keine bekannten, grossartigen touristischen Highlights was
wiederum nicht bedeutet, dass es hier nichts zu sehen gibt. Unser Trip ist bis
zum platzen vollgestopft mit erstklassigen Straenden, wunderschoenen, einsamen
Campingplaetzen, jeder Menge Tiere die wir in der Natur beobachten und faszinierneden
Strassen die immer geradeaus fuehren.
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kein Schnee, sondern weisser Sand |
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Die Liste der persoenlichen Traumstraende laesst sich in Australien
sehr einfach erweitern. Die Buchten im "Cape le Grand National Park"
stehen defuinitiv mit drauf |
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tolles Auto! |
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auch hier gibts roten Sand |
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das magische Buch, indem alle kostenlosen (und kostenpflichtigen)
Campingplaetze in Australien verzeichnet sind |
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Fachwerkhaus in Australien |
Besonders
in punkto Verpflegung ist kaum mehr eine Steigerung moeglich. Wir uebertreffen
uns jeden abend selbst mit der Zubereitung allerbester Speisen in unserer
improvisierten Outdoor-Kueche oder ueberm Lagerfeuer. Ich bezweifele sehr, dass
es jemals Backpacker gab die auf diesem Trip so gut gespeisst haben wie wir.
Eines unserer kulinarischen Highlights war z.B. eine Tuete voller Fische die der
Tankwart in Ceduna uns freundlicherweise geschenkt hat. Nachdem Kenneth die
Fische entschuppt und ausgenommen hat wickeln wir sie mit Knoblauch, Zwiebeln
und Gemuese in Alufolie und legen sie auf die gluehenden Kohlen. koestlich! und
so einfach!
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Austern im Oyster capital of the Australia: Ceduna |
Das
ungeschlagene Highlight der Tour ist das Whalewatching am "Head of Bight". Bisher
haben wir die Wahlsaison an allen bisher bereisten Kuesten immer genau
verpasst. Dies soll sich nun endlich aendern: Wir befinden uns zur richtigen
Zeit am richtigen Ort! Das besondere an der Suedkueste Australiens ist, dass die Wahle hier von Mai bis September direkt vor der Kueste liegen und sich bestens
vom Land aus beobachten lassen. Fuer unser Reisebudget bedeutet das, dass wir
keine ueberteuerte Bootstour buchen muessen, sondern lediglich 15 Dollar
Eintritt bezahlen um die Wahle von einem Boardwalk an der Kueste den gesamten
Tag lang beobachten zu koennen.
Unsere Befuerchtung keinen Wahl zu Gesicht
bekommen war absolut unbegruendet, direkt bei unserer Ankunft sehen wir ca 20
Tiere gleichzeitig. Manche etwas weiter draussen, andere nur ca 50m von uns entfernt,
direkt vor den Klippen. Auch ohne Fernglas kann man bestens
beobachten wie die bis zu 18m langen Tiere direkt unter der Wasseroberflaeche
treiben, sich gelegentlich drehen, mit lautem Getoese Luft ausprusten
oder mit ihrer riesigen Schwanzflosse aufs Wasser schlagen. Fast alle Wahle
haben ihren Nachwuchs dabei der spielend um die grossen herum schwimmt und
springt.
Zusammenfassend: Wir sind begeistert und haben selten 15 Dollar in
Australien so gut investiert.
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der Boardwalk |
Waehrend
des Fahrens aendert sich die Umgebung staendig. Neben dem Auto-Spiel “schlage
deinen Nachbarn wenn Du ein gelbes Auto siehst” gibt es auch “errate die
Szenerie hinter dem naechsten Huegel. "Nullarbor" (lateinisch fuer "kein Baum") heisst der grosse Wuestenabschnitt den wir durchqueren. Ausser Roadhouses zum Uebernachten und den kostenlosen Rest Areas an denen wir stoppen gibt es hier wirklich NICHTS. Das mit den nicht existierenden Baeumen stimmt hingegen nicht so wirklich. Meistens sind es zwar eher Buesche oder Gestruepp die vor unseren Fenstern vorbeiziehen, aber trotzdem haben wir nie Probleme genug Feuerholz fuer die abendliche Waerme-Produktion zu finden.
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Feuerholz Suche |
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Australiens laengster gerader Streckenabschnitt |
Neben
den vielen sympatischen Tieren denen wir auf der Strecke begegnen (wie zB
Wahle, Delphine, Seeloewen, Emus, Possums, allen moeglichen Voegelarten und vielen vielen Kangurus) bleibt eine
Zusammenkunft mit meinen Feinden den Spinnen natuerlich auch nicht aus. Seit Kenneth
heldenhaft eine fiese Riesen-Spinne aus Emilies Zelt entfernt hat bin ich panisch. Wenn
ich zum Beispiel darueber in Kenntnis gesetzt werde, dass im Klohaeuschen eine
solche sitzt, betrete ich dieses definitiv nicht mehr und gehe lieber in den Busch
pinkeln…denn im Busch gibt es ja bekanntlich absolute keine ekligen Tiere und
Spinnen…Der Unlogik meiner Handlungen bin ich mir durchaus bewusst, aber
solange ich die Spinne nicht sehe und somit nicht weiss, dass sie direkt neben
mir existiert habe ich auch keine Angst vor ihr.
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Seeloewen am Pt Labratt |
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Kangurus direkt neben unserm Zelt.. |
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...und neugierig am Kofferraum |
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baehhhhhh! |
Im "Valley of the giants" ueben wir uns im Klettern. Der Treetop walk auf ca 40m hohen Haengebruecke war noch harmlos. In Pemberton wartet der Glucester Tree auf uns. Frueher als Ueberwachungs-Ausguck zur Praevention von Buschbraenden genutzt, darf heute jeder Tourist (ohne Hoehenangst und Flip Flops) dort hinaufklettern. Eine wahnsinning unsicher aussehende Konstruktion aus in den Stamm gehauener Metallstaebe dient als Leiter. Gesichert wird man nicht und ich bin ueberrascht, das eine solche Kletterpartie im organisierten Australien erlaubt ist.
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Treetop walk im "Valley of the giants" |
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Baumhaus auf 54 m Hoehe |
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selbst ich habe Hoehenangst... |
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...Kenneth nicht! |
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Camping im Vorgarten von Emilies Freunden in Margaret River,
der Weinregion |
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als echte Franzoesin hat Emilie natuerlich ein Boule-Spiel im Jeep -
wie in jedem anderem Praezesions Spiel bin ich auch in diesem
grotten schlecht! |
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Hacky Sacken, immer und ueberall.
Anita: Wir trainieren! |
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kollektiv suechtig: "Yanif" ein Iraelisches Kartensiel.
wir koennen nicht mehr aufhoeren zu spielen. |
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