1. November 2014

Rehabilitation

- Ein Monat Urlaub auf Bali und Lambok -





























Bali ist exakt das, was wir nach den anstrengenden letzten Reise-Wochen in PNG gebraucht haben. Unsere selbsterstellte Diagnose (Magel an Ruhe, Erholung und Entspannung) hat ins Schwarze getroffen: Bereits nach den ersten paar Tagen Aufenthalt sind wir fit und euphorisch wie eh und je!

Nach unserer Landung waren wir fuer 2 Naechte in Kuta, dem touristischen Party-Zentrum Balis, wie es in jedem Reisefuehrer ankuendigt wird. Es haelt was es verspricht. Fast wie am Ballermann hier, nur eben etwas schöner, exotischer und vorallem preiswerter. Trotzdem nicht gerade ein Ort der fuer uns erfunden wurde.
Das Highlight unseres Aufentahltes ist ein lautstarker Streit eines anderen Hotelgasts um 5 Uhr morgens. Nachdem er scheinbar erfolgreich und ahnungslos ein Maedchen in sein Hotelzimmer abgeschleppt hat, stellte sich wohl anschliessend heraus, dass es sich um eine Prostituierte handelt und diese nun ihr Geld will. In seinem maennlichen Stolz verletzt will der Mann nicht bezahlen und das Streit-Geschrei haelt uns eine ganze Weile lang wach.  Schnell wieder packen und am naechsten morgen weiter…



Strandbar in Kuta


Einkaufs/Essens/Party Strasse im Zentrum























falls noch jemand ein paar T-Shirts braucht...
ich wuesste da eine gute Adresse







































Mit Ubud, der sogenannten Kulturhauptstadt Balis, im Inland der Insel haben wir schon beim zweiten Stop unser persoenliches Paradies entdeckt. Klar, es ist touristisch hier, auch wenn gerade Nebensaison ist, aber viele Touristen an einem Ort bringen eben auch eine Menge Annehmlichkeiten mit sich. Das was wir normalerweise umgehen wollen, haben wir hier gesucht und gefunden: Eine wahnsinns Auswahl an blitzsauberen, wunderbar gemuetlichen Bugalows, einer mindestens ebenso grossen Auswahl an Cafes, Restaurants und Snakbuden, ein vielseitiges Programm an Aktivitaeten und alles andere was man sich noch so wuenschen kann. Urlaub eben!

Und wie man das als vernuenftiger Urlauber so macht, lassen wir es mehr als ruhig angehen. Unsere Tage beginnen damit, dass wir uns (nachdem wir ausgeschlafen haben) aus unserem Honeymoon-Bungalow mit verziertem Himmelbett und geraeumigem, eigenem Bad nach draussen auf unsere Terasse setzten. Dort dauert es nicht lange bis die freundliche Verwalterin vorbeikommt uns einen guten Morgen wuenscht und fragt, was wir gerne fruehstuecken wollen. “Kaffee, Tee, Fruchtsalat, Banana Pancake und Omlett bitte!” Das auf die Terasse gelieferte Fruehstueck ist im Preis fuer den Bungalow (10 Euro pro Nacht fuer 2 Personen) inbegriffen. Noch nie zuvor habe ich irgendwo zu einem so guten Preis-Leistungs-Verhaeltnis gewohnt. Groesser koennte der Kontrast zu PNG, wo wir fuer den 5fachen Betrag in ekelhaften Drecksloechern gewohnt haben, kaum sein.

Am fruehen Nachmitteag, nach einer weiteren Zeit der Erholung, brechen wir dann fuer gewoehnlich auf um einen Rundgang durch den Ort zu machen. Ich vermute, dass ist genau das was man an diesem Ort machen sollte... Durch die vielen schoenen Strassen schlendern und anschauen welch schoene Dinge man hier ueberall kaufen koennte ist quasi ein tagesfuellendes Programm. Neben der umfangreichen-Auswahl an gemuetlichen Restaurants und Cafes findet man ausserdem alle paar Meter einen der auffwendig mit Saeulen, Steinfiguren und Drachen verzierten Tempel oder Toreingaenge.
Dieser Ort ist einfach magisch und wunderbar! Spricht irgendetwas dagegen ewig hier zu bleiben?
Grundsaetzlich drehen sich unsere Tage hauptsaechlich um das Thema "Essen"! Und das ist hier so gut wie vielleicht nirgendwo sonst auf der Welt. Geauer gesagt: so gut, dass man nach jeder Mahlzeit geradezu traurig ist, nun erstmal satt zu sein und in den naechsten Stunden nicht schon wieder essen zu koennen. Die Zeit zwischen den Mahlzeiten lassen sich jedoch hervorragend ueberbruecken indem man in wechselnden Cafes und Bars Fruchtsaefte, Eiskaffes und kleinere Sancks konsumiert. Am abend gehen wir ins Kino, besuchen traditionelle balisesische Tanz- und Gesangsshows, gehen nochmals essen oder trinken Bintang Bier! Was fuer ein Leben! Noch oefter als sonst faellt der Satz: “Boaaahhh! Uns gehts sooooo gut!
Nicht, dass ich hier irgendwen neidisch machen will, aber wer hier nicht seinen Urlaub verbringt ist selber schuld!

Wir persoenlich freuen uns schon jetzt darauf als grauhaarige, schrullige Omas/Opas unsere Rentenzeit an diesem Ort in voelliger Ruhe und Entspannung zu verbringen. Das wird toll!

Unser Bungalow

mit Himmelbett - yeahhhhh!


Tempel an jeder Ecke

























auch wenn mn eigentlich nichts braucht...
man kann ja mal gucken.























frische riesen Kokosnuss

Gamelan Orchester

klassischer balinesischer Tanz: Legong

mit moeglichst dramatischer Mimik























Fischerboote in Padamg Bai

blaue Lagune in Padang Bai

Unser Bungalow: Wir residieren auf 2 Etagen



























































































































Der Abschied faellt schwer, aber nach einer gewissen Zeit am selben Ort fangen wir meistens an unruhig zu werden und es treibt uns weiter. Ueber Padangbai geht es mit der Faehre rueber nach Lombok, der Nachbarinsel. Angeblich ist Lombok "das Bali von vor 20 Jahren", also vor dem Boom des Tourismus. Das kann man sich bestens vorstellen, die Insel wirkt schon auf den ersten Blick untouristischer, urspruenglicher, aermer und weniger aufgeraeumt als der perfekte Nachbar Bali.

Auf Lombok steuern wir als erstes die Hauptstadt Mataram an. Hauptsaechlich weil hier das Immigrations-Buero liegt wo wir unser, nur 30 Tage gueltiges, Visum verlaengern wollen. Normalerweise kein Problem fuer Touristen – fuer uns schon! Die Beamten die unseres in PNG ausgestellt haben, haben da wohl irgendwie Mumpitz gemacht. “nonextendable” lautet das Urteil der strengen Beamtin in Mataram! Wir muessen raus aus dem Land! Alle Plaene fuer die naechsten 2 Monate in Indonesien: unbrauchbar! Nachdem wir uns damit abgefunden haben buchen wir fuer den 30. Tag unserer Visums-Zeit einen Flug nach Kuala Lumpur (Malaysia) und beschliessen die restlichen 2 Wochen die uns noch in Indonesien bleiben weiterhin Urlaub zu machen! Aus Prinzip! ...und auch ein bisschen weil wir 2-jaehriges Reisejubilaeum feiern und finden, dass wir uns das verdient haben!

Streetfood auf Raedern



Nachtmarkt



































Es geht weiter auf die Gili Inseln! Vermutlich die einzige Destination die unserer Bali-Erholung nochmal eins draufsetzen kann! Wir entscheiden uns fuer “Gili Meno” der kleinsten und angeblich untouristischsten der drei Gili Inseln vor Lomok. Von einer verlassenen Robinson Crusoe Insel-Erfahrung ist man hier natuerlich weit entfernt, (untouristisch wuerde ich diesen Ort persoenlich nicht nennen) aber wunderwunderschoen ists trotzdem! Etwa die Haelfte der Kueste ist zwar mit Bungalows, Restaurants etc. bebaut, trotzdem ist die Athmosphaere ruhig und entspannt und die Straende geradezu paradiesisch.
Im Vergleich zu Ubud schaffen wir es tatsaechlich hier NOCH weniger zu tun! Unsere haupsaechliche Beschaeftigung besteht darin in einer der privaten Restaurant-Huetten mit Blick aufs Meer abzuhaengen, Kokos-Shakes und gutes Essen zu bestellen, unseren Berg an Buechern zu lesen und zu entspannen. Zwischendurch kann man sich zur Abkuehlung fast direkt an der Kueste ins Schnorchel-Korallen-Paradies stuerzen und ohne grossen Aufwand Meeresschildkroeten, riesige Fischschwaerme und grosse bunte Fische verfolgen. “Boahhhhhh, gehts uns gut!”

gemeinsames Warten aufs Boot zu den Gilis



motorisierte Verkehrsmittel sind auf den Gili Inseln nicht zugelassen.
Waren und Touristen warden ausschliesslich in
huebschen Pferdekutschen transportiert

Szenen wie aus einem Reisekatalog



















Restaurant-Huetten am Strand...

...wo wir mit Milchshakes unsere Tage verbringen





































Der Abschied faellt schon wieder schwer, aber wir wollen es wenigstens noch zur Suedkueste Lomboks schaffen. Da es in diesem Gebiet so gut wie keine oeffentlichen Verkehrsmittel gibt, mieten wir uns zusaetzlich zu unserem Bungalow (6 Euro pro Tag fuer 2 Personen) noch einen Roller (3 Euro pro Tag) mit dem wir in den folgenden Tagen die Kueste abfahren und erkunden. Schon wieder werden wir positiv ueberrascht. Die gesamte Suedkueste Lomboks ist wirklich wunderschoen, vielleicht eine der schoensten Kuestenstreccken, die wir bisher gesehen haben. Wir fahren durch Fischerdoerfer, vorbei an Reisfeldern auf denen gearbeitet wird, einsamen Buchten, hohen Felsen in der Brandung und faulen Wasserbueffeln die in der ausgetrockneten Landschaft nach Futter suchen.
Vermutlich wird die Tourismusindustrie nicht mehr allzu lange brauchen um dieses Gebiet zu erschliessen, aber momentan ist es noch wunderbar unbebaut und einsam.
Durch Zufall entdecken wir ca 30 Moped-Minuten von unserem Wohnort die perfekte Bucht um unsere Surf-Skills zu verbessern. Noch immer bin ich weit davon entfernt wirklich surfen zu koennen aber ich arbeite dran…verbissen und mit Ehrgeiz! Auch von aufgeschuerften Knien, blauen Flecken und Prellungen lasse ich mich nicht aufhalten! Immerhin passe ich mich optisch bereits bestens der Surfer-Community an: Sonnenverbrannte Haut, Salzwassergebleichte Haare und ein muskelbepackter Koerper. Ok, letzteres habe ich mir eingebildet…

einsame Verkaeufer

glueckliche Kinder

und beschaseftigte Fischer























Rollertouren an der Kueste entlang

auch ohne Fuehrerscchein und Fahrpraxis ist Kenneth der perfekte Fahrer!

wunderhuebsche Wege

mit kleinen Hindernissen



















Nachtanken aus Schnapsflaschen.
Spritpreis: 40cent pro Liter (Flasche)
























einsame Traumstraende

perfekte Wellen zum Anfaenger-Surfen

auch von der anderen Seite der Welt:
Kenneth supportet seinen Fussballclub (Cercle Brugge)
der ausnahmsweise mal gewonnen hat.

















































































Bali und Lombok sind ohne Zweifel die perfekten Orte zum urlauben und entspannen. Das einzige Aergernis auf das wir gestossen sind, sind die zeitweise ziehmlich hartnaeckigen Verkaeufer von Sarongs, Massagen und Souveniren, sowie kraehende Haehne bei Sonnenaufgang neben dem Hotel-Fenster…damit kann man durchaus leben. Wir zumindest!

Insgesamt haben wir in einem Monat “Urlaub” natuerlich viel zu wenig gemacht und gesehen, dafuer viel zu viel herumgechillt. Doch das ist nicht weiter schlimm. Schliesslich hatten wir ja Ferien und kommen eh nochmal wieder…spaetestens zur Rente!

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