- Ein Monat Urlaub auf Bali und Lambok -

Bali ist
exakt das, was wir nach den anstrengenden letzten Reise-Wochen in PNG gebraucht
haben. Unsere selbsterstellte Diagnose (Magel an Ruhe, Erholung und
Entspannung) hat ins Schwarze getroffen: Bereits nach den ersten paar Tagen Aufenthalt
sind wir fit und euphorisch wie eh und je!
Nach unserer
Landung waren wir fuer 2 Naechte in Kuta, dem touristischen Party-Zentrum Balis,
wie es in jedem Reisefuehrer ankuendigt wird. Es haelt was es verspricht. Fast
wie am Ballermann hier, nur eben etwas schöner, exotischer und vorallem
preiswerter. Trotzdem nicht gerade ein Ort der fuer uns erfunden wurde.
Das Highlight unseres Aufentahltes ist ein lautstarker Streit eines anderen
Hotelgasts um 5 Uhr morgens. Nachdem er scheinbar erfolgreich und ahnungslos ein
Maedchen in sein Hotelzimmer abgeschleppt hat, stellte sich wohl anschliessend
heraus, dass es sich um eine Prostituierte handelt und diese nun ihr Geld will.
In seinem maennlichen Stolz verletzt will der Mann nicht bezahlen und das
Streit-Geschrei haelt uns eine ganze Weile lang wach.
Schnell wieder packen und am naechsten morgen weiter…
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Strandbar in Kuta |
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Einkaufs/Essens/Party Strasse im Zentrum |
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falls noch jemand ein paar T-Shirts braucht...
ich wuesste da eine gute Adresse |
Mit Ubud,
der sogenannten Kulturhauptstadt Balis, im Inland der Insel haben wir schon
beim zweiten Stop unser persoenliches Paradies entdeckt. Klar, es ist
touristisch hier, auch wenn gerade Nebensaison ist, aber viele Touristen
an einem Ort bringen eben auch eine Menge Annehmlichkeiten mit sich. Das was
wir normalerweise umgehen wollen, haben wir hier gesucht und gefunden: Eine
wahnsinns Auswahl an blitzsauberen, wunderbar gemuetlichen Bugalows, einer
mindestens ebenso grossen Auswahl an Cafes, Restaurants und Snakbuden, ein
vielseitiges Programm an Aktivitaeten und alles andere was man sich noch so wuenschen kann. Urlaub eben!
Und wie man
das als vernuenftiger Urlauber so macht, lassen wir es mehr als ruhig angehen.
Unsere Tage beginnen damit, dass wir uns (nachdem wir ausgeschlafen haben) aus
unserem Honeymoon-Bungalow mit verziertem Himmelbett und geraeumigem, eigenem
Bad nach draussen auf unsere Terasse setzten. Dort dauert es nicht lange bis
die freundliche Verwalterin vorbeikommt uns einen guten Morgen wuenscht und
fragt, was wir gerne fruehstuecken wollen. “Kaffee, Tee, Fruchtsalat, Banana
Pancake und Omlett bitte!” Das auf die Terasse gelieferte Fruehstueck ist im Preis
fuer den Bungalow (10 Euro pro Nacht fuer 2 Personen) inbegriffen. Noch nie
zuvor habe ich irgendwo zu einem so guten Preis-Leistungs-Verhaeltnis gewohnt.
Groesser koennte der Kontrast zu PNG, wo wir fuer den 5fachen Betrag in
ekelhaften Drecksloechern gewohnt haben, kaum sein.
Am fruehen
Nachmitteag, nach einer weiteren Zeit der Erholung, brechen wir dann fuer
gewoehnlich auf um einen Rundgang durch den Ort zu machen. Ich vermute, dass
ist genau das was man an diesem Ort machen sollte... Durch die vielen schoenen
Strassen schlendern und anschauen welch schoene Dinge man hier ueberall kaufen
koennte ist quasi ein tagesfuellendes Programm. Neben der umfangreichen-Auswahl
an gemuetlichen Restaurants und Cafes findet man ausserdem alle paar Meter
einen der auffwendig mit Saeulen, Steinfiguren und Drachen verzierten Tempel
oder Toreingaenge.
Dieser Ort ist einfach magisch und wunderbar! Spricht
irgendetwas dagegen ewig hier zu bleiben?
Grundsaetzlich drehen sich unsere Tage hauptsaechlich um das Thema "Essen"! Und
das ist hier so gut wie vielleicht nirgendwo sonst auf der Welt. Geauer gesagt:
so gut, dass man nach jeder Mahlzeit geradezu traurig ist, nun erstmal satt zu
sein und in den naechsten Stunden nicht schon wieder essen zu koennen. Die Zeit
zwischen den Mahlzeiten lassen sich jedoch hervorragend ueberbruecken indem man
in wechselnden Cafes und Bars Fruchtsaefte, Eiskaffes und kleinere Sancks
konsumiert. Am abend gehen wir ins Kino, besuchen traditionelle balisesische
Tanz- und Gesangsshows, gehen nochmals essen oder trinken Bintang Bier! Was
fuer ein Leben! Noch oefter als sonst faellt der Satz: “Boaaahhh! Uns gehts
sooooo gut!
Nicht, dass ich hier irgendwen neidisch machen will, aber wer hier nicht seinen
Urlaub verbringt ist selber schuld!
Wir
persoenlich freuen uns schon jetzt darauf als grauhaarige, schrullige Omas/Opas
unsere Rentenzeit an diesem Ort in voelliger Ruhe und Entspannung zu
verbringen. Das wird toll!
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Unser Bungalow |
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mit Himmelbett - yeahhhhh! |
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Tempel an jeder Ecke |
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auch wenn mn eigentlich nichts braucht...
man kann ja mal gucken. |
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frische riesen Kokosnuss |
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Gamelan Orchester |
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klassischer balinesischer Tanz: Legong |
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mit moeglichst dramatischer Mimik |
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Fischerboote in Padamg Bai |
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blaue Lagune in Padang Bai |
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Unser Bungalow: Wir residieren auf 2 Etagen |
Der Abschied
faellt schwer, aber nach einer gewissen Zeit am selben Ort fangen wir
meistens an unruhig zu werden und es treibt uns weiter. Ueber Padangbai geht es
mit der Faehre rueber nach Lombok, der Nachbarinsel. Angeblich ist Lombok "das
Bali von vor 20 Jahren", also vor dem Boom des Tourismus. Das kann man sich bestens
vorstellen, die Insel wirkt schon auf den ersten Blick untouristischer,
urspruenglicher, aermer und weniger aufgeraeumt als der perfekte Nachbar Bali.
Auf Lombok steuern
wir als erstes die Hauptstadt Mataram an. Hauptsaechlich weil hier das
Immigrations-Buero liegt wo wir unser, nur 30 Tage gueltiges, Visum verlaengern
wollen. Normalerweise kein Problem fuer Touristen – fuer uns schon! Die Beamten
die unseres in PNG ausgestellt haben, haben da wohl irgendwie Mumpitz gemacht. “nonextendable”
lautet das Urteil der strengen Beamtin in Mataram! Wir muessen raus aus dem Land! Alle
Plaene fuer die naechsten 2 Monate in Indonesien: unbrauchbar! Nachdem wir uns
damit abgefunden haben buchen wir fuer den 30. Tag unserer Visums-Zeit einen
Flug nach Kuala Lumpur (Malaysia) und beschliessen die restlichen 2 Wochen die uns noch in Indonesien bleiben
weiterhin Urlaub zu machen! Aus Prinzip! ...und auch ein bisschen weil wir
2-jaehriges Reisejubilaeum feiern und finden, dass wir uns das verdient haben!
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Streetfood auf Raedern |
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Nachtmarkt |
Es geht
weiter auf die Gili Inseln! Vermutlich die einzige Destination die unserer
Bali-Erholung nochmal eins draufsetzen kann! Wir entscheiden uns fuer “Gili
Meno” der kleinsten und angeblich untouristischsten der drei Gili Inseln vor
Lomok. Von einer verlassenen Robinson Crusoe Insel-Erfahrung ist man hier
natuerlich weit entfernt, (untouristisch wuerde ich diesen Ort persoenlich
nicht nennen) aber wunderwunderschoen ists trotzdem! Etwa die Haelfte der
Kueste ist zwar mit Bungalows, Restaurants etc. bebaut, trotzdem ist die
Athmosphaere ruhig und entspannt und die Straende geradezu paradiesisch.
Im
Vergleich zu Ubud schaffen wir es tatsaechlich hier NOCH weniger zu tun! Unsere
haupsaechliche Beschaeftigung besteht darin in einer der privaten
Restaurant-Huetten mit Blick aufs Meer abzuhaengen, Kokos-Shakes und gutes
Essen zu bestellen, unseren Berg an Buechern zu lesen und zu entspannen.
Zwischendurch kann man sich zur Abkuehlung fast direkt an der Kueste ins
Schnorchel-Korallen-Paradies stuerzen und ohne grossen Aufwand
Meeresschildkroeten, riesige Fischschwaerme und grosse bunte Fische verfolgen.
“Boahhhhhh, gehts uns gut!”
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gemeinsames Warten aufs Boot zu den Gilis |
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motorisierte Verkehrsmittel sind auf den Gili Inseln nicht zugelassen.
Waren und Touristen warden ausschliesslich in
huebschen Pferdekutschen transportiert |
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Szenen wie aus einem Reisekatalog |
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Restaurant-Huetten am Strand... |
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...wo wir mit Milchshakes unsere Tage verbringen |
Der Abschied
faellt schon wieder schwer, aber wir wollen es wenigstens noch zur Suedkueste
Lomboks schaffen. Da es in diesem Gebiet so gut wie keine oeffentlichen
Verkehrsmittel gibt, mieten wir uns zusaetzlich zu unserem Bungalow (6 Euro pro
Tag fuer 2 Personen) noch einen Roller (3 Euro pro Tag) mit dem wir in den
folgenden Tagen die Kueste abfahren und erkunden. Schon wieder werden wir
positiv ueberrascht. Die gesamte Suedkueste Lomboks ist wirklich wunderschoen,
vielleicht eine der schoensten Kuestenstreccken, die wir bisher gesehen haben.
Wir fahren durch Fischerdoerfer, vorbei an Reisfeldern auf denen gearbeitet
wird, einsamen Buchten, hohen Felsen in der Brandung und faulen Wasserbueffeln
die in der ausgetrockneten Landschaft nach Futter suchen.
Vermutlich wird die
Tourismusindustrie nicht mehr allzu lange brauchen um dieses Gebiet zu
erschliessen, aber momentan ist es noch wunderbar unbebaut und einsam.
Durch Zufall entdecken wir ca 30 Moped-Minuten von unserem Wohnort die perfekte
Bucht um unsere Surf-Skills zu verbessern. Noch immer bin ich weit davon
entfernt wirklich surfen zu koennen aber ich arbeite dran…verbissen und mit
Ehrgeiz! Auch von aufgeschuerften Knien, blauen Flecken und Prellungen lasse
ich mich nicht aufhalten! Immerhin passe ich mich optisch bereits bestens der
Surfer-Community an: Sonnenverbrannte Haut, Salzwassergebleichte Haare und ein
muskelbepackter Koerper. Ok, letzteres habe ich mir eingebildet…
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einsame Verkaeufer |
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glueckliche Kinder |
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und beschaseftigte Fischer |
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Rollertouren an der Kueste entlang |
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auch ohne Fuehrerscchein und Fahrpraxis ist Kenneth der perfekte Fahrer! |
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wunderhuebsche Wege |
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mit kleinen Hindernissen |
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Nachtanken aus Schnapsflaschen.
Spritpreis: 40cent pro Liter (Flasche) |
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einsame Traumstraende |
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perfekte Wellen zum Anfaenger-Surfen |
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auch von der anderen Seite der Welt:
Kenneth supportet seinen Fussballclub (Cercle Brugge)
der ausnahmsweise mal gewonnen hat. |
Bali und Lombok sind ohne Zweifel die perfekten Orte zum urlauben und entspannen. Das einzige Aergernis auf das wir gestossen sind, sind die zeitweise ziehmlich hartnaeckigen Verkaeufer von Sarongs, Massagen und Souveniren, sowie kraehende Haehne bei Sonnenaufgang neben dem Hotel-Fenster…damit kann man durchaus leben. Wir zumindest!
Insgesamt haben wir in einem Monat “Urlaub” natuerlich viel zu wenig gemacht und gesehen, dafuer viel zu viel herumgechillt. Doch das ist nicht weiter schlimm. Schliesslich hatten wir ja Ferien und kommen eh nochmal wieder…spaetestens zur Rente!
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