14. Dezember 2014

Elefantenschrubben

-Tangkahan, the hidden paradise-


























Ähnlich wie Bukit Lawang liegt auch Tangkahan an einem idyllischen Fluss im Dschungel. Durch Überquerung einer filmreifen Hängebrucke finden wir schon wieder eine Unterkunft der Superlative.
Während wir unsere Berghütte in Bukit Lawang groβ und breit als beste Unterkunft aller Zeiten abgefeiert haben setzt diese nochmal eins obendrauf – wer hätte das gedacht!
Beim Frühstuecken auf der Terasse kommt man sich von als würde man wirklich mitten im tiefsten Dschungel leben (naja, das tun wir ja hier auch irgendwie…). Das Plätschern des Flusses, das Zirpen der Grillen und piepsen der Vögel, die vielen “punky monkeys” die man in den Bäumen um uns herum beobachten kann – alles ist einfach perfekt! Kostenpunkt: 4,50 Euro pro Nacht.


Tangkahan trägt seinen Beinahmen “the hidden paradiese” durchaus zurecht. Da der Ort ziemlich abgelegen ist und die Strasse dorthin in eher schlechtem Zustand, kommen nur wenige Touristen, in der momentanen Regensaison noch weniger.

Dschungelbungalow Nr.2

Haengebruecke ueber den Fluss

punkey monkey mit Nachwuchs



Vor ca. 15 Jahren wurden 8 erwachsene Elefanten hierher gebracht. Ein paar kluge Menschen konnten der Dorfgemeinschaft in Tangkahan verständlich machen, dass sie mit ihrer Arbeit für die Logging und Plamöl Industrie zwar ihren Lebensunterhalt verdienen, dafür aber den Wald nachaltig vernichten. Mit viel Überzeugungsarbeit wurden die Arbeiter umgeschult und tun heute genau das Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass wenigstens das kleine bisschen Dschungel (heute alles Nationalpark), das in Sumatra noch übrig geblieben ist von niemandem mehr angetastet wird. Hierzu wird unter anderem auf den Elefanten durch den Dschungel patroulliert um das illegale Abholzen schneller zu bemerken und verhindern zu können.

Zweimal pro Tag wird die ganze Herde Elefanten, inklusive des 2jährigen Babys aus dem Gehege hinunter zum Fluss geführt wo sie baden, schwimmen und trinken können. Touristen werden zu diesem Spektakel gerne mitgenommen. Elefanten waren schon als Kind meine Lieblingstiere und das will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!
Sobald die Elefanten merken, dass es los geht, positionieren sie sich an der Tür des Geheges. Von dort aus bilden sie eine Kette wobei jeder Elefant mit dem Rüssel den Schwanz des Vordermanns festhält. Vorran läuft der Baby-Elefant. Süüüüüüüβ!!! Fast wie im Dschungelbuch!
Vom Rand aus beobachten wir wie die 8 Elefanten langsam in den Fluss hineinlaufen, friedlich vor sich her treiben, ihre Rüssel ineinander verschlingen und sich sogar paaren.
 
 
 
 
 
Paarungsversuch bei dem es so aussieht,
als ob das Weibchen ertrinken wuerde
 
Auf ein Kommando der Pfleger legen sich die Elefanten seitlich ins Wasser und nun kommen wir ins Spiel: Mit ziemlich harten Scheuerbuersten werden die Elefanten nun abgeschrubbt. Kenneth und ich bekommen Elefantendame “Ardana” zugeteilt und legen los.
Das das Elefantenschrubben wirklich wichtig für deren Pflege ist bezweifle ich zwar, aber angeblich soll es sich für die Tiere durch ihre 3cm dicke Haut anfühlen wie Kraulen (und das mag ja schlieβlich jeder gerne…). Nachdem wir die Elefanten von beiden Seiten auβgiebig abgeschrubbt haben und nun wissen wie sich Haut, Ohren und Rüssel so anfühlen ist es Zeit für uns selbst gewaschen zu werden. Auf Kommando bekommen wir eine Dusche aus Ardanas Rüssel. Yieeeeehaaa!
Zum Anschied gibts noch einen Elefanten-Rüssel-Kuβ für den wir uns mit mit Bananen und Zuckerrohr bedanken. Die Häppchen legen wir in den riesigen Mund des Elefanten hinein oder er nimmt sie sich mit dem Rüssel direkt aus unserer Hand.
 



Elefantenkuss, der mich fast umhaut






































 





Natürlich sind die Elefanten trainiert und dressiert wurden und müssen in einem Gehege leben, was man sicherlich verurteilen kann. Andererseits ist ihr Leben hier nicht zu vergleichen mit dem der traurigen Zoo- oder Zirkuselefanten in Europa und letzendlich werden die Tiere für eine wichtige Mission gebraucht: Die Dschungel-Patrouille!

Um weiterzureisen müssen wir den einzigen öffentlichen Bus nehmen der aus dem “hidden paradise” wieder hinausfährt: Einen Schulbus um 5.00 Uhr morgens! Auf der Strecke sammeln wir immer mehr bemitleidenswerte Kinder ein die zu dieser Uhrzeit im dunkeln am Strassenrand darauf warten über rumpelige Strassen zwei bis drei Stunden zum Unterricht zu rattern.

 

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