22. Dezember 2014

Schlechte Straβen und tolle Unterkünfte

-Busfahren in Sumatra, Lake Toba, Bukittinggi-




























Innerhalb Sumatras irgendwo “schnell” hinzukommen ist absolut unmöglich. Selbst für vermeindlich kurze Distanzen von ca 100km sollte man groβzügige 6 bis 8 Stunden einplanen. Klingt unglaublich, ist aber noch nichtmals übertrieben!

Ursache dafür sind zum einen die rekordverdächtig schlechten Strassen, aber auch endloser Stau in und um die Städte herum, ständiges Anhalten weil Passagiere ein oder aussteigen und (zumindest für uns) absolut unnötiges, planloses Warten auf Nichts am Straβenrand.
Während der Fahrt hat man so auf jeden Fall genug Zeit in Ruhe über die folgenden Fragen nachzudenken:
-Warum müssen die Leute neben mir unbedingt währned der Fahrt in einem völlig überhitzten, überfüllten, stickigen Bus ihre Nelken-Zigartetten Kette rauchen? Bin ich etwa die einzige der davon schlecht wird?
-Was genau bezweckt der Fahrer mit seiner hektischen, gestressten Fahrweise? Ist es die Zeitersparnis von ein paar Minuten wert lebensmüde Überholmanöver in jeder Kurven zu starten oder ist ihm einfach nur langweilig? und ist man wirklich schneller unterwegs wenn man konsequent so nah auf den Vordermann auffährt dass man diesen quasi anstubst?
-Wie viele Personen passen wohl in einen Minibus der ursprünglich fuer 16 Personen ausgelegt ist? Mehr als 30? Warum fallen die kleinen Kinder die auf dem Dach mitfahren bei dem Tempo in den Kurven und der holprigen Strasse nicht heruter? Wie schaffen es die uralten Frauen über Sitzbänke und Menschen hinweg zu klettern um in der letzten Ecke dochnoch einen Platz zu finden?
-Und vorallen: Warum schaffen wir es fast nie zum eigentlichen Fahrpreis mitgenommen zu werden und müssen als Weiβe immer das doppelte bezahlen?


Mit dem Toba See erreichen wir einen groβartigen Ort für den sich die anstrengenden Busfahrten definitive gelohnt haben. In der Mitte des gröβten Vulkankratersees der Erde liegt die wunderschöne Insel “Samosir”. Neben “der Insel der schlechten Strassen” ist Sumatra auch “die Insel der perfekten Unterkünfte”. Schon kurz nach der Überfahrt mit der Fähre ist für uns klar, dass wir hier wohl etwas länger bleiben werden. Erst recht als wir dann unsere neue Hütte entdeckt haben. In dem kleinen Ort TukTuk (auf Samosir) beziehen wir ein traditionelles, geräumiges Batak-Haus direkt am See.
Hier freuen wir uns über kleine Dinge, deren Exisisenz wir schon fast vergessen hatten: Es gibt echte Federdecken (denn nachts kann es kalt werden) und dicke, flauschige Handtücher! Yippie!

unser Haus am See
























Fruehstueck mit Ausblick!



















Allein der Ausblick von unserer Terasse und der direkt darunter gelegene Kratersee-Swimmingpool rechtfertigen es hier einfach etwas rumzuhängen und das Leben zu genieβen. Ansonsten fahren wir mit dem Roller um die Insel, schauen uns dabei die traditionellen Häuser an, beobachten die Bauern bei der Arbeit in ihren Reisfeldern und versuchen in heissen Quellen zu baden (die leider zu heiβ sind um mehr als einen Fuβ hinein zu steken).



Das Volk der Batak baut ihren Toten Miniatur-Haeuschen auf
die Graeber


traditionelles Batak-Haus mit Puppenhaus-Eingang,
der nur ca. 1m hoch ist



















Magic Mushrooms sind an jeder Ecke erhaeltlich -
wir haben sie nicht probiert.

Mobiles Internet in weiter abgelegenen Doerfern der Insel

selbst bei Regen noch schoen...

Als Gegner der E-books muss man halt ein paar
Kilos mehr tragen

unbekannter, huebscher Kaefer




































































































In einer 16 stündigen Busfahrt über den Trans-Sumatran-Highway erreichen wir Bukittinggi. Anscheinend sind wir schon ziemlich abgehärtet, denn wir fanden die Busfahrt bei weitem nicht so schrecklich wie unser Guidebook und die anderen Reisenden es angekündigt hatten.
In Bukittinggi wohnen wir im Guesthouse des (Zitat Lonley Planet) “unverwüstlichen Ulrich”, einem sympatischen, typisch deutschen Rentners. Sein Guesthouse ist…sagen wir mal (leider) garnicht deutsch, dafür hat er eine Menge Geschichten zu erzählen, weiss einfach alles über das Land und schickt uns auf tolle, selbst zusammengestellte Touren durch die Umgebung.

Reisfelder in der Umgebung von Bukittinggi


Lake Maninjau - ca 2 Moped-Stunden von Bukittinggi



















Haben es die Selfie-Stiks schon nach Deutschland geschafft? Falls nicht: unbedingt importieren und reich werden!

Selfie-Sticks: der Inbegriff der Eitelkeit.




















Die Kapazitaet von vielen Verkehrsmitteln wird bei uns in Deutschland voellig unterschaetzt. Auf einen normalen Roller passen beispielsweise locker bis zu 5 Perdonen und auch grosse Lasten oder komplette Umzuege lassen sie problemlos damit transportieren.


















Je untouristischer die Stadt, desto oefter werden wir fotografiert




















Da selbst der unverwüstliche Opa Ulrich uns davon abrät den Weg nach Java über Land zurück zu legen (angeblich muss man dafür 3 Tage und 3 Nächte im Bus verbringen) ändern wir unseren ursprünglichen Plan kurzfristig und entscheiden uns dafür doch zu fliegen. Schon wieder! Obwohl wir es beide bevorzugen langsam über Land zu reisen buchen wir hiermit unseren 10. Flug innerhalb der letzten 4 Monate. Von Padang nach Jakarta…

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