-Zukunftsland
Singapur-

Singapur ist
ein mekrwürdiges Land. Es ist das Land indem man in Booten durch
Shoppingcenter gerudert werden kann. Das Land indem man trotz schwüler
Aussentemperaturen permanent erkältet ist, da jeder öffentliche Raum eiskalt
klimatisiert ist. Das Land indem es eben so viele (von allen streng befolgte)
Regeln und Gesetzte gibt wie in Deutschland. Das Land in dem beispielsweise
Kaugummikauen per Gesetz verboten ist. Das Land indem man kaum Kinder sieht,
dass aber dank vieler (hochqualifizierter) Einwanderer trotzdem einen
wahnsinnig hohen Befölkerungszuwachs hat. Das Land indem Menschen ohne
Smatphones einfach nicht mehr existieren und die Augen aller Menschen permanent
auf den kleinen Screen fixiert sind.
Das kleine
Singapur (man vergisst ständig, dass es keine Stadt sondern ein Land ist) ist
eines der reichsten Länder der Welt mit einer fast bespielslosen Konzentration
von Millionären auf kleinstem Raum. Eine kleine hochentwickelte bis überorganisierte
Oase inmitten des drumherumliegenden südostasiatischen Chaos. Nichts erinnert
hier an die Grossstädte Indonesiens, alles ist organisiert, durchgeplant und
sauber.
Nach fast 3
Monaten im chaotischen und auch oft sehr anstrengendem Indonesien sind wir froh
ins nächste Land weiter zu ziehen. Auch wenn wir dort viele tolle Sachen
gesehen und erlebt haben wird es Indonesien nie auf die Liste unserer
Lieblingsländer schaffen, da die Indonesier unserer subjektiven Meinung nach
nicht gerade das freundlichste und hilfsbereiteste Volk aller Zeiten sind. Auf
Dauer macht es einen wütend ständig abgezockt zu werden und als ein
wandelndes Dollarzeichen betrachtet zu werden. Die traurige Konsequenz davon
ist, dass man letzendlich niemandem mehr vertraut und unfreiwillig jedem mit
einem profilaktischem, grimmigem Misstrauen begegnet, obwohl wir dies weder
wollen, noch es in unserem Charakter liegt.
Das
Flugerlebnis von Indonesien nach Singapur versuche ich so schnell wie möglich aus
meinem Kopf zu verbannen nachdem ich es niedergeschrieben habe. Ebenfalls mit
Air Asia fliegen wir genau die selbe Route wie die kürzlich abgestürzte und
bis heute nicht wiedergefundende Maschiene. Dementsprechend ist unser Flugzeug
fast leer. Zurecht! Es dauert nicht lange bis wir in die ersten Turbulenzen
hineinfliegen und es ordentlich anfängt zu wackeln. Für die restlichen 2
Stunden hören wir immer wieder die ernste Stimme des Piloten der uns bittet
angeschnallt zu bleiben. Ich weiss, Turbulenzen sind ganz normal (zumindest
versuche ich mir das krampfhaft einzureden) aber doch bitte nicht gerade auf
dieser Strecke!
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fast leeres Flugzeug |
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...dabei siehts draussen doch so schoen aus! |
In Singapur
couchsurfen wir bei einer fröhlichen WG und obwohl wir nur knappe 3 Tage
bleiben haben wir eine tolle Zeit. Seit Australien waren wir nichtmehr in einer
solch modernen Stadt und vermutlich ist das auch der Grund warum wir die Zeit
hier so geniessen. Toll, so ein übersichtliches Metronetz durch das man in
kürzester Zeit überall hinkommen kann! Praktisch, wenn Englisch erste
Landessprache ist und es keine Kommunikationsbarriere mehr gibt! Ausserdem
steigt die Attraktivität einer Stadt für mich oft mit deren Internationalität
und diese ist in dieser multi-kulti Metropole sowieso gegeben. Der Befölkerungsmix
garantiert einem ausserdem fast jedes Essen was man sich wünscht auch zu
bekommen.
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endlich wieder indisches Essen! |
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Chinesische Tee-Spezialitaeten |
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internationale Beschilderung |
Der
Stadtstaat Singapur ist auf der einen Seite hypermodern - besonders das
Hafenviertel wirkt fast schon futuristsich – auf der anderen Seite kann man in
den alten Vierteln wie Chinatown, Arab Square und Little India gut erhaltene
Kolonialarchitektur bewundern und sich in den kleinen alten Gässchen fast wie
zuhause fühlen.
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Singaours Hafenviertel |
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Etwas unpassendes Wahrzeichen des Landes:
Eine kleine, unspektakulaere Loewen-Meerjungfrau |
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...und weils so schoen ist nochmal bei Nacht mit Lightshow |
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Arab Square |
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farbenfrohes Little India |
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huebsche Kolonialhaeuschen |
Erst am
zweiten Tag bemerken wir einen weiteren Faktor der sehr zu unserem Wohlbefinden
beiträgt: Man beachtet uns nicht! Ebenfalls eine Premiere seit Australien.
Niemand starrt uns an, niemand will uns etwas verkaufen, wir können einfach
völlig unbemerkt als “ganz normale Menschen” durch die Strassen schlendern.
Zur Abwechsulung auch mal ganz schön.
Der einzige Grund warum man uns hier komisch angucken könnte ist unsere, für
dieses Land absolut unangemessene Bekleidung und Styling. Mit den perfekt
gekleideten und durchgestylten Singapurianern kann die Auswahl an eher
praktischen, älteren Klamotten in unseren Rucksäcken nicht mithalten.
Abgetragene Schuhe? zerschlissene Kleidung? eine wirre Haarfrisur? Nicht in
diesem Land!
In einer
Metropole wie Singapur ist der Blick von oben quasi Pflicht im
Touristenprogramm und somit besuchen wir das Dach des Pinnacle Wohnblocks. Die
Sicht ist natürlich toll, aussdem verbindet die Terasse mehrere einzelne Gebäude
und ist so weitläufig, dass ein Spatziergang ums Dach herum ca. 15 Minuten
dauert. Neben ein paar anderen Touristen nutzen auch die Bewohner des Hauses
ihr grossartige Dachkonstruktion - und zwar zum Joggen und für Joga-Kurse vor
der unendlichen Skyline.
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Pinnacle Wohnkomplex (in Hintergrund) |
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im Fahrstuhl nach oben |
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360 Grad Skyline Aussichten |




Eines der
vielen Beispiele für (übertriebene?) Organisation und Regulierung sind die relativ
strengen und gut kontrollierten Hygiene-Vorschriften die es verbieten, dass
sich hier jeder mit seiner Bude irgendwo an den Strassenrand stellen darf.
Stattdessen wird das Streetfood in Singapur gebündelt in sogenannten Hawker-Centern
angeboten, einer Art überdachten Foodcourt. Natürlich ist so ein Fress-Center
eine feine Sache, aber mit dem Charme einer Streetfood-Bude an der Ecke einer
Kreuzung können sie (wie wir finden) leider nicht mithalten. Obwohl wir uns in
bisher jedem Land ausgiebig durch das Sortiment an Streetfood gefuttert haben,
sind wir von dieser Art des Essen bisher noch nie krank geworden. Soviel zum
Hygienestandart.
Und nun zum Abschied mein absolutes Lieblingsbeispiel: Nach dem Besuch einer öffentlichen
Toilette bittet mich ein Touchscreen den dortigen Besuch zu bewerten. Zwischen
5 Smilys von sehr traurig bis sehr glücklich soll man sich entscheiden.

Drei Tage
Singapur waren definitiv eine willkommene Abwechslung und ein prima
Zwischenstop um den Akku wieder aufzulanden und bereit zu sein für das nächste
wuselige Chaos-Land.
Hallo liebe Inga. Ich bin erst sehr sehr spät in Deinen Blog eingestiegen, aber jetzt lese und stöber ich immer öfter darin. Und es macht mich sehr sehr (schon wieder 2x sehr) neidisch. Regelmäßig stöbere ich in Deinen Fotos mit meinen Kollegen zusammen und wir reisen in Gedanken ein wenig mit euch. Jutta und ich haben ja auch schon so einiges gesehen - z.B. Indien im Mai 2014 - aber mit euren Erfahrungen werden wir natürlich nie mithalten können. Kannst Du Dir ein Leben mit Arbeit im Büro überhaupt noch vorstellen? Hier ist sonniges Winterwetter und das Karnevals-Wochenende steht vor der Tür. Beim Rosenmontagszug kann man sich dann Parodien auf alles ansehen, was Deutschland zur Zeit bewegt: Ukraine-Russland-Kriese, ISIS, Pleiten, Pech und Pannen ... die geballte Ladung "German Angst" und Gemecker auf höchstem Niveau. Aber warum soll ich Euch damit belästigen ?? Ich wünsche euch auch weiterhin eine schöne Reise und viele Erlebnisse. Gregor und Jutta Nathaus und Zubin (Unterrath). nathaus@unitybox.de
AntwortenLöschenHallo Inga.
AntwortenLöschenWir kommen auch gerade von unserer Reise nach Singapur, Bangkok, Saigon und Hongkong.
Du hast recht mit Singapurt.
Gerne habe ich deinen Artikel gelesen.
Schau sonst gerne auch in unserem Blog vorbei.
http://www.gordonk.de/asienreise-teil-1-singapur
Gruß
Gordon