Chiang Mai, die gröβte Stadt im Norden von Thailand ist ein
sympatischer Ort, der dazu verleitet länger zu bleiben als man eigentlich
geplant hatte. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl - das einzige was wir hier
vermissen sind die Thailänder.
Egal durch welchen Teil der Innenstadt man sich bewegt, man trifft fast ausschlieβlich auf andere Touristen. Wären da nicht die vielen Stände mit Thai-Food und Souveniren, man könnte glatt vergessen, dass man hier nicht zuhause ist.
…und fast genau wie zuhause leben wir hier auch. Nachdem wir eher halbherzig (aber pflichtbewuβt!) die wichtigsten Tempel der Stadt abgehakt haben geht unser tägliches Leben in eine Art angenehmen Alltag über.
Wichtig im Alltags Leben ist, zum Beispiel, das beste und gemütlichste Café der Stadt zu finden und dort Stammgast zu sein.
Ansonsten üben wir uns in banalen Dingen wie täglich Fruchtsalat auf dem Markt frühstuecken, in Chiang Mais schönem Park auf der Wiese liegen, Leute beobachten, mindestens einmal täglich unsere Lieblingsgerichte Pandaeng-Curry und Khao Soi (Suppe) essen, durch die kleinen Gassen schlendern, lebenswichtige Dinge wie die Reparatur unserer Rucksäcke erledigen und unsere sozial Kompetenz auf dem wöchentlichen Couchsurf Meeting testen.
Tempel-Programm |
Lieblingscafe an einer Strassenecke |
Fruchtsalat zum Fruehstueck |
Reisen (mit mir) ist so anstrengend, dass Kenneth trotz jugendlichen Alters bereits graue Haare bekommt. |
Vorruebergehendes Zuhause in Chiang Mai |
Auch die sportliche Ertüchtigung darf nicht zu kurz kommen. Für diesen Bereich haben wir bereits im Vorfeld einen besonders ehrgeizigen Plan geschmiedet. Wir wollen “Muay Thai” (=Thaiboxen/Kickboxen) trainieren! Und zwar eine Woche lang zwei mal taeglich! Wie unrealistisch dieser Plan ist wird uns erst nach der ersten Trainingseinheit klar: Das Training ist so hart und anstrengend, dass wir anschlieβend völlig fertig sind. Die Anzahl an Sit Ups und Push Ups im Training ist dermaβen hoch, dass ich noch nicht mals eine Chance habe mitzuhalten. Natürlich bin ich die einzige Frau, doch auf Geschlechtsunterschiede wird keine Rücksicht genommen (auch mein mitleidserregender/hilfesuchender Blick verfehlt seine Wirkung vollkommen). Wir beschlieβen diese Karriere aufzugeben und uns statt dessen lieber im Stadium anzusehen wie sich die Profis gegenseitig aufs Maul hauen. Erst nach über 5 Tagen fängt unser Muskelkater an nachzulassen und dieser Zustand legitimiert uns natürlich erst recht zum rumchillen.
Lieblingsbeschaeftigung des Tages: Nachtmaerkte! |
In Thailand isst man Fleisch... |
...in grossen Mengen! |
Nur damit mal klar wird um WIEVIELE Touristen es sich handelt |
kollektives Hindurchschieben durch die Strassen des Nachtmarkts |
Etwa zeitgleich wie der Düsseldorfer Karneval findet das
Flower Festival in Chiang Mai statt, das ebenfalls mit einem Karnevals-ähnlichen
Zug gefeiert wird. Naja, ähnlich wenn man den Alkohol weglässt, die Musik ändert
und sehr viel weniger Zuschauer hat. Also eher nicht so ähnlich, aber die
phantasievollen Wagenkonstruktionen voller Blumen sind trotzdem sehr hübsch.
Auch die Miss Thailand darf auf einem besonders prachtvollen Wagen mitfahren
und von dortaus versteinstert herunterlaecheln.
Miss Thailand |
Durch 762 Kurven schlängeln wir uns weiter gen Norden hinauf in das kleine Bergdorf “Pai” wo wir uns in eine wunderbare Hütte im Grünen einquartieren.
Wer das wirkliche Thailand sucht ist in Pai eindeutig ebenfalls an der falschen Adresse, auch hier dominieren die Scharen an Touristen die Stadt. Und das, obwohl es in Pai ganz offiziell nichts zu tun und zu sehen gibt! Hier geht es eher darum die Hippie-Athmosphäre zu geniessen und das Lebensgefühl eines solchen Ortes aufzusaugen. Also einfach in seiner Hängematte zu baumeln oder in den vielen Bars und Cafes abzuhängen und nichts zu tun. Die Philosophie dieses Ortes lautet “Living by doing nothing in Pai”. Auch die Tourismus- und Souvenir-Industrie hat das verstanden und wirbt mit eben diesem Slogan auf TShirts, Postkarten, Magneten und allem was Auslaender sonst noch kaufen wollen. Überfluessig zu erwähnen, dass wir im Ausleben dieser Philosophie natürlich ganz groβ sind.
Unser Huette |
taegliche Riesen-Smoothies |
Moped-Tour in die Umgebung |
"Eine gemischte Tuete bitte!" |
Auβerdem ist es ja nie so, dass wirklich nichts passiert würde: ACHTUNG ACHTUNG! In Pai finden wir seit unserer Abreise aus Deutschland die ERSTE ECHTE PUNKROCKBAR! Perfekter Musikmix, billiges Bier und ein Ambiente wie im Engelchen! Yiiiieeehaaaa!
Rückblickend auf unseren Thailand Aufenthalt müssen wir eingestehen, dass wir es trotz 4 wöchigem Aufenthalt dismal nicht wirklich geschafft haben, dass eigentliche Land kennen zu lernen. Zum einen ist das unsere eigene Schuld, da wir die Touristenroute kaum verlassen haben, zum anderen ist es ziemlich schwierig, dem hier herrschendem Massentourismus zu entkommen. Und damit möchte ich nicht sagen, dass wir hier keine gute Zeit hatten! Die WOW-Erlebnisse haben vielleicht gefehlt, aber genossen haben wirs trotzdem.
Mit dem Nachtbus gehts zurück nach Bangkok, von woaus am nächten Morgen unser Flieger nach Myanmar (Birma) startet. Wir sind gespannt!
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