27. April 2015

Yangon calling!

-Yangons Punkrock Szene-




























Unser letzter Tag in Yangon. Eher durch Zufall ergoogelt Kenneth, dass heute irgendwo in Yangon ein Punkfestival stattfinden soll. Wo? Das wissen wir nicht so genau, auf dem Flyer im Internet steht keine Addresse, nur ein uns unbekannter Stadtteil.

Trotzdem koennen wir uns das natuerlich unmoeglich entgehen lassen. Obwohl wir nicht wirklich damit gerechnet haben ist unsere Anreise mit oeffentlichen Verkehrsmitteln erfolgreich. Nach guter alter Punkrock Etiquette kommen wir ca. 2 Stunden zu spaet. Woanders waere man vermutlich gerade noch mit dem Aufbau beschaeftigt, hier haben wir bereits die Haelfte verpasst. Das Festival findet an einem Sonntag zur bemerkenswerten Zeit von 11 bis 15 Uhr statt und jede kostbare Minute wird genutzt.
Wir treffen auf ca 50 bis 80 Punks die sich optisch kaum von denen in Deutschland (Europa) unterscheiden. Lederjacken und Springerstiefel (trotz kochender Aussentemperaturen), bunte Iros, ACAB-Tattoos, Nieten und Piercings – das Styling wird ernst genommen!
Trotz frueher Stunde ist die Stimmung euphorisch. Die Inhalte der Songs drehen sich um aehnliche Themen wie im Rest der (Punk-) Welt. Fuck the police, Fuck the system, Fuck the government. Nur das es in einem Land wie Myanmar sehr viel mutiger und progressiver ist soetwas laut auszusprechen. Mann weiss nie wer heimlich zuhoert und was diese Parolen fuer Folgen haben koennen.
Wir haben Glueck gehabt, Konzerte wie dieses koennen hier nur aeussersst selten stattfinden. Die Miete fuer die Location, sowie fuer Anlage und Instrumente muss von den Bands selber finanziert werden und laesst sich durch einen Eintrittspreis von 2 Euro kaum wieder reinholen.
Selbst die Hauptbands des abends besitzten wie wir hoeren keine eigenen Instrumente – Geld hat hier kaum jemand, die meisten Jungs arbeiten als Strassenverkaeufer. Umso bemerkenswerter, dass sie das Wenige was sie uebrig haben in regelmaessige Aktionen wie “Food not Bombs” stecken, HIV positive Kinder aus dem Heim abholen und mit in den Freizeitpark nehmen oder besonders gutes Essen ins Heim fuer psychisch Kranke bringen.






















































Buch und Doku zum Thema
























Um Punkt 15 Uhr ist das Festival zuende und man laed uns ein mit in den Park zu kommen wo die Gruppe den Tag ausklingen lassen will. Natuerlich sorgt ein Aufmarsch einer solchen, bunten Gruppe in der Oeffentlichkeit fuer Aufmerksamkeit. Ganz im Gegensatz zu Deutschland sind die Leute hier jedoch eher interessiert und neugierig und machen mit ihren Handys Fotos von dieser “lustigen Verkleidung”. Was Punk-sein eigentlich bedeutet weiss hier bis auf die Punks selber wohl kaum jemand.
Im Park findet ein friedliches Beisammensein statt. Man sitzt im Kreis, spielt Gitarre und singt, veranstaltet kleine Spielchen und entertainet die anwesenden Kinder mit Zaubertricks.








neugierige Kinder im Hintergrund

Schubkarrenrennen

Kinder-Bespassung

4jaehriger Mini-Punk in voller Montur

 
 
















































Sightseeing ist toll, aber letztendlich sind es solche Tage wie dieser, an die ich mich vermutlich ewig erinnern werde. Ein grossartiger letzter Tag in diesem ebenso grossartigem Land.
Weniger sensationell, aber auch schoen: Wir besichtigen die bedeutenste Pagoda des Landes “Swedagon Paya”. Zur Zeit unseres Besuches fand dort gerade die Initialisierung der Kinder zum Buddhismus statt. Soetwas wie die buddhistische Konfirmation, bei der die ganze Familie prunkvoll gekleidet Opfergaben in den Tempel bringt.







































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