18. Juni 2015

Kleines Land der Vielfalt

-lecker Essen & historische Staedte: Sigiriya und Anuradhapurna-



Liebste Gruesse von der kleinen Insel unter Indien.
Die ersten paar Wochen in Sri Lanka reichen aus um bereits voellig begesistert zu sein und dies mit Euch teilen zu wollen.
Mit Sri Lanka sind wir im bisher (flaechenmaessig) kleinsten Land unserer Reise (Singapur zaehlt nicht!) und gleichzeitig auch im wahrscheinlich vielfaeltigsten. Sri Lanka hat einfach alles: Paradiesstraende, Berglandschaften voller Teeplantagen, historische Staedte gespickt mit Tempeln und Ruinen, Nationalparks indenen man z.B. Elefantenherden und Leoparden “Hallo” sagen kann und noch viel mehr. Alles nur ein paar Stunden Bus- oder Zugfahrt voneinander entfernt. Mache ich da etwa Schleichwerbung fuer dieses so unterschaetzte Reiseziel? Ja. zurecht! Und ich habe noch nicht mals das Essen erwaehnt…

Nach dem eher durchschnittlichen bis langweiligem Essen in Myanmar ist Sri Lanka kulinarisch wieder ein echter Hoehepunkt! Wir lieben es! Wenn man unserem Reisefuehrer vertrauen darf handelt es sich um die schaerfste Kueche der Welt. Nicht nur an die Schaerfe haben wir uns mittlerweile gewoehnt, auch die wirklich riesigen Portionen koennen wir nun meistens bewaeltigen. Egal zu welcher Tageszeit, die Mengen die einem aufgetischt werden sind enorm und entsprechen in etwas zwei normalen “Deutschen-Portionen”. Das Nationalgericht ist Reis&Curry und in jedem lokalen Restaurant des Landes fuer etwa 1 Euro pro Riesen-Portion zu erhalten.
Kauft man Samosa oder aehnliches auf der Strasse, in Zuegen oder Bussen, erhaelt man diese nicht selten in einer selbst zusammengeklebten Tuete die aus den Seiten eines handbeschriebenen Schulheftes besteht. Servietten in den Restaurants sind auf einheitliche Groesse zugeschnittene Zeitungen der vergangenen Woche.
Ganz in Gegenteil zu diesem sinnvollen Receicling steht die geniale Idee Teller in Restaurants mit einer Art Frischhaltefolie zu beziehen, die man nach Gebrauch einfach abreisst und wegschmeisst – um sich das Abspuelen zu sparen. praktisch.
Reis & Curry Lunch

Sri Lankanisches Fruehstueck auf bezogenen Tellern
 
 
 
 
 
 
 
 
 
...und wenns mal keine Baeckerei gibt kommt das Brot- Tuk Tuk
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In Rekordzeit haben wir uns bestens akklimatisiert, was am besten dadurch deutlich wird, dass uns selbst der “Kopfwobbler” der Einheimischen nicht mehr aus dem Konzept bringen kann.
Wie auch Indien ist Sri Lanka ein Land des undefinierbaren Kopfwackelns. Die genaue Bewegung liegt irgendwo zwischen unserem verneinenden Kopfschuetteln und einem sanften hin und herwiegen (oder drehen?) des Kopfes. Fuer uns absolut ungewohnt, verwirrend und schwer zu deuten. Der nichts sagende, neutrale Gesichtsausdruck der zu dieser Bewegung gehoert hilft in der Regel auch nicht weiter.
Nach unseren bisherigen Studien kann das Wackeln alles Moegliche bedeuten. Zum Beispiel: “vielleicht”, “eher nicht”,  “ich weiss es nicht”,  “ja”,  “danke” , “wie Du willst”,  “ich habe kein Wort verstanden von dem was Du gesagt hast”, “du kannst mich mal” und vieles mehr. In wirklich wichtigen Faellen ("Faehrt der Bus jetzt los, oder kann ich noch schnell aufs Klo gehen?") sollte man also nochmal “Yes or No?” nachfragen, auch wenns peinlich ist. Nach ausgiebigem Training und Beobachtung ist der Wobbler nun auch in unseren Gestik-Gebrauch uebergegangen – passt immer!
In Sri Lanka gibts mehr als 20 verschiedene
Bananensorten...


...und unzaehlige leckere frische Fruechte!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Strassenleben in Colombo

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kultur muss sein und so fuehrt unser Weg zumindest zu den wichtigsten historischen Staedten des Landes.
Sigiriya ist ein ca. 100m hoher Fels der mitten im sonst flachen Umland aus der Erde hinausragt. Im 5. Jhd. wurde auf dessen flachem Gipfelplateau ein Kloster oder Fort errichtet. Was genau und warum eigentlich ist nicht so wirklich bekannt. Ebenso ist es ein Mysterium wie man es zur damaligen Zeit schaffen konnte ein derartiges architektonisches Meisterwerk ohne moderne Hilfsmittel zu erbauen.
Sigiriya

letzter Teil des Aufstiegs



"Roof -Top-Pool" der durch ein hydraulisches System
mit Grundwasser gespeisst wird
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 
 
 
 
 
 

 
 
Unterkuenfte, Essen und Transport sind ueberall im Land wahnsinnig guenstig, das einzige was die Reisekasse pluendert sind die Eintrittspreise fuer touristische Highlights. Ein Besuch auf dem Sigiriya Gipfel kostet ganze 30 Dollar.
Dem Eintrittspreis der Tempel von Anuradhapura (25 Dollar) konnten wir erfolgreich umgehen da wir mit dem Fahrrad eine kleine Umweg-Tour um alle Ticket Verkaufs-Staende herum gefahren sind. Neben ein paar kaum zu identifizierenden Ruinen (von denen eigentlich nichts mehr uebrig ist) kann man hier hauptsaechlich buddhistische Dagobas besuchen. Dagobas sind massive, glockenfoermige Stein-Tempel und in diesem Fall riesig gross. Ich wuerde nicht behaupten, dass sie sonderlich schoen sind, hauptsaechllich sind sie imposant auf Grund Ihrer Groesse (75m) und ihres Alters (2000 Jahre).

groesste und aelteste Dagoba des Landes

...und noch eine in weiss



Seerosen als Opfergaben

Spatziergang durch ein Ruinen-Kloster



















 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Waehrend Leute wie wir glaenzende Augen bekommen wenn man uns von den vielen wild lebenden Elefanten im Land erzaehlt, sind besonders die laendlichen Einwohner da anderer Meinung. In Sri Lanka gibt es eine Elefantenplage. Was zunaechst irgendwie ulkig klingt ist ein ernstes Problem: Der Elefanten-Mensch-Konflikt. Jeder Elefant braucht ein Terretorium von 5 km2 und ca.200kg Nahrung pro Tag. Wenn diese Futtermengen nicht mehr gefunden werden koennen treibt der Hunger die Elefanten in neue Gebiete, die Felder der Bauern. Da diese wiederrum die Lebensgrundlage der Menschen sind tun diese alles um ihr eigenes Ueberleben zu sichern und die laestigen Dickhaeuter loszuwerden. Neben den Feldern in den betroffenen Gebieten haengen beispielsweise Baumhuetten in den Baeumen, von woaus man seine Ernte Nachts beobachtet und die Elefanten zu vertreiben versucht.

Obwohl wir natuerlich permanent auf der Suche nach einem wilden Elefanten sind, waehre es gleichzeitig eine Gefahr auf einen zu treffen der eventuell nicht gestoert werden will. Was genau wir machen werden wenn wir tatsaechlich einen entdecken weiss ich nicht, aber wir suchen weiter…



Baumhuette zur Feldbeobachtung
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Erkennt hier noch jemand lauter Tiere in den
singhalesischen Schriftzeichen?


Pinguine? Maeuse?
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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