In Byron Bay wohnen wir fast 2 Wochen auf dem Camping Platz der Arts Factory. Ein grossartiger Ort – wer hier auf seiner Australienreise nicht moeglichst lange zwischenstoppt ist selber schuld!
Auf Anhieb fuehlen wir uns wohl, der Campingplatz ist wie ein kleines Dorf und versprueht gemuetliche Festival-Athmosphaere. Der komfortablen Einrichtung der Zelte nach zu urteilen (Regale, Matratzen, Sofas, Betten) scheinen die meisten anderen hier dauerhaft, oder zumindest fuer eine Surf-Saison zu leben. Das Gelaende ist riesig und liegt ca. 15 min ausserhalb von Byron Bay an einem Wald. Schlimm ist das nicht, denn die Arts Factory hat soviel zu bieten, dass man das Gelaende eigentlich kaum verlassen muss. Neben einem Pool, einem Café, wunderbar gemuetlicher Gemeinschaftshuetten, vielen Haengematten, Volleyball Feld, Billiard Tischen, einem Veggie-Anbau-Feld und einem See gibt es auch ein beachtliches Angebot an kostenlosen Workshops. So kommt es das wir afrikanisches Djembee trommeln lernen, einen Bushtucker walk machen und alles moegliche ueber Pflanzen und Baeume lernen, Arm- und Fussbaender aus Schilfpalmen produzieren und vieles mehr. Abends gibt es Talent-Show-Abende, Konzerte oder Quiznights und falls man doch mal nichts zu tun haben sollte kann man sich immer in die Jam-Huette der Camping-Kommune setzen und mitsingen, mittrommeln oder einfach nur zuhoeren und ein Glas Wein trinken.
Kurz gesagt: Der genaue Gegensatz zu dem letzten Hostal in Sydney. Statt agressiven betrunkenen Idioten laufen hier barfuessige Hippies herum, statt Trinkspielen wird Schach gespielt, gelesen, gemalt oder gemeinsam Musik gemacht. Grossartig!
afrikanisches Trommelnn am See |
Armband-workshop |
grossartig: es gibt Boxen in denen verlorene/vergessene Schuhe gesammelt werden |
Jam-Huette |
Auch Hippies brauchen Regeln: Jammen ist nur erlaubt zwischen 12 und 2. |
Byrons schoene Straende |
nakt demonstrierende Hippies |
Wenn man die groesseren Staedte verlaesst bekommt man das Australische Wildlife ganz automatisch mitgeliefert. Schade nur das wir dies anscheinend nie von selbst mitkriegen. So kommt es zum Beispiel, dass wir am Strand liegen und beide fast eingeschlafen sind, als eine aufgeregte junge Frau uns auffordert doch bitte aufzustehen und der braunen Schlange, die gerade genau hinter uns entlang kriecht etwas Platz zu machen. Sobald das Tier im Unterholz verschwunden ist gibt es fuer uns keinen Grund mehr unseren gemuetlichen Schattenplatz zu raeumen und wir legen uns wieder hin. Als ich von meinem naechsten Surfgang zurueck komme sind unsere Handtuecher schon wieder von Schaulustigen umringt. Diesmal wurde Kenneth mit den Worten “Excuse me, do you mind getting up for the dragon?” geweckt. Der ”Drache” war ein ziehmlich dickes und grosses Guana was erneut in aller Seelenruhe hinter uns entlangspatziert ist. Diese Story kann nurnoch getoppt warden durch ein Maedchen im National Park “Excuse me, don’t move, but there’s this massiv spider under your arm…” Alter Falter! Da sitzt doch tatsaechlich eine mega-eklige, fette Schiess-Spinne unter meinem Arm! Ich tue das, was man (als Maedchen/Frau) tun muss, stosse einen peinlichen, schrillen Schrei aus und schuettele das fiese Ding ab. Arghhhhh!
Leider ist Byron auch der Ort an dem wir uns viel frueher als erwartet von Anita trennen muessen. Verstaendlicherweise will sie in ihren knappen Zeitplan soviel wie moeglich hineinpacken und reist ohne uns weiter Richtung Norden. Buhuuuuu! Wer sorgt nun dafuer, dass wir immer genug Schokolade bekommen?
Als wir nach fast 2 Wochen beschliessen endlich weiter zu reisen haben wir Angst mit Byron und der Arts Factory bereits den schoensten Fleck Australiens hinter uns zu lassen. Seit wir Deutschland verlassen haben ist dies der erste Ort an den wir ernsthaft planen zurueckzukommen. Dann allerdings fuer laenger, mit groesserem Zelt und eigenem Surfbrett – ein Plan der sich umsetzen laesst…
Die Eastcoast Australiens ist zwar wunderschoen, aber leider auch eine der wohl ueberlaufendsten Reiserouten der ganzen Welt. So kommt es, dass man die Touren zu allen Hauptattraktionen bereits Wochen im Vorraus buchen muss. Das wiederspricht natuerlich voellig unserer Philosophie des spontanen und ungeplanten von-heute-auf-morgen-Reisens aber wir haben keine Wahl. Wenn wir die Highlights wie Fraser Island oder die Whitsundays nicht verpassen wollen muessen wir unsere Route fuer den kompletten naechsten Monat durchplanen. Zum ersten mal seit 1,5 Jahren reisen wir ab sofort mit einem exakten Zeitplan in der Tasche.
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