Endlich! Es geht wieder los! 5 Monate arbeiten und an einem
Ort sein sind unserer Meinung nach mehr als genug und wir koennen es kaum
erwarten endlich wieder zu reisen. Nachdem wir mehrmals und ausgiebig Abschied
von Melbourne, unseren Mitbewohnern und allen anderen Bekannten gefeiert haben,
verlassen wir unseren vorruebergehnden festen Wohnsitz um ab sofort wieder so
lange wie (finanziell) moeglich unterwegs zu sein. Unser gemuetliches
Melbourne-Zimmer wird also auf unbestimmt Zeit eingetauscht gegen Zelt,
Couchsurfing-Unterkuenfte und Hostal-Dorms. Fuer die East-Coast Strecke haben
wir hierfuer ein hop-on-hop-off-Busticket von Melbourne bis Cairns gekauft.
einer der Abschiedsabende... |
ein Umzugskarton mit 17 kg an Besitztuemern musste nach hause geschickt warden Transport zur Post auf einem Skateboard |
Die gute Nachricht ist ausserdem, dass wir nun endlich
wieder im Besitz eines flashy neuen mini Laptops sind. Offensichtlich moegen
Computer mich genauso wenig wie ich sie und so sind die letzten beiden
(secondhand) Laptops beide in kuerzester Zeit kaputt gegangen. Die Chancen auf
regelmaessige Reiseberichte stehen nun also wieder besser…
Bevor wir die Eastcoast in Angriff nehmen machen wir
zunaechst noch einen Ausflug in die entgegengesetzte Richtung auf die Great
Ocean road. Wie der Name schon sagt eine wunderschoene Strasse entlang des
Ozeans mit vielen kleinen Doerfern, weiten weissen Straenden, tuerkis-blauem
Meer, Klippen, Felsen und viel Natur. Schon die Aussicht aus dem Bus heraus ist
spektakulaer…zumindest so lange bis die kurvige Strasse und der hektische
Fahrstil des Fahrers mich erneut in die Reiseuebelkeit treiben.
Insgesant laesst sich der gesamte Trip mit einem
“schoeeeeeeeeen” zusammenfassen.
Wir verbringen 4 Tage damit an der Kueste entlangzulaufen, am Strand zu liegen und uebernachten in verschiedenen Orten im Zelt. Ausser eventuell in Bali habe ich in meinem bisherigen Leben noch nie so schoene Straende und Kuesten gesehen.
Einziger Minuspunkt sind die Horden an anderen Touristen die an den Haupt-Aussichtspunkten aus den Bussen stuerzen um in moeglichst kurzer Zeit moeglichst viele Fotos von sich vor dem Kuesten-Panorama zu schiessen. Ohne Rueckssicht auf Verluste wird sich zum besten Standpunkt durchgequetscht und die Kamera gezueckt. Da die Fotojaeger bei ihren Shootings permanent mit dem Ruecken zur wunderschoenen Aussicht stehen scheint es wohl eindeutig nicht darum zu gehen den Ausblick zu geniessen, sondern nur diesen (mit sich selbst im Vordergrund) fuer die Nachwelt festzuhalten.
Wir verbringen 4 Tage damit an der Kueste entlangzulaufen, am Strand zu liegen und uebernachten in verschiedenen Orten im Zelt. Ausser eventuell in Bali habe ich in meinem bisherigen Leben noch nie so schoene Straende und Kuesten gesehen.
Einziger Minuspunkt sind die Horden an anderen Touristen die an den Haupt-Aussichtspunkten aus den Bussen stuerzen um in moeglichst kurzer Zeit moeglichst viele Fotos von sich vor dem Kuesten-Panorama zu schiessen. Ohne Rueckssicht auf Verluste wird sich zum besten Standpunkt durchgequetscht und die Kamera gezueckt. Da die Fotojaeger bei ihren Shootings permanent mit dem Ruecken zur wunderschoenen Aussicht stehen scheint es wohl eindeutig nicht darum zu gehen den Ausblick zu geniessen, sondern nur diesen (mit sich selbst im Vordergrund) fuer die Nachwelt festzuhalten.
Besonders unser letzter Stop in Kennett River ist
erwaehnenswert, denn der Campingplatz hinter dem Meer liegt mitten im Koala
Gebiet. Selbst ueber den Zelten und Vans haengen die putzigen, faulen
Fellknaeule in den Eukalyptusbaeumen. Bei einem Spatziergang durch den Otway
Natioal Park hinter dem Zeltplatz spotten unsere Adler-Augen alle paar Meter
einen Koala. Da die Tiere ausser schlafen und essen bekanntlich kaum etwas tun
ist es sehr einfach sie in den Astgabeln zu entdecken und zu beobachten. Suess!
stolze Besitzer des ersten Eigenheims |
Blinde Passagiere: Unzaehlige Fliegen reisen auf unserer Haut oder unserer Kleidung mit |
putzige Koalas in Kenett River |
...und dies ist nur ein Teil unseres Gepaecks |
Zurueck in Melbourne sind wir in bester Reisestimmung,
wollen nur kurz unsere restlichen Sachen packen und weiter nach Canberra. Doch
leider werden wir schwer enttaeuscht. Schon seit Tagen wueten schlimme
Bushfires in Victoria und aus Sicherheitsgruenden wurden die Highways gesperrt.
Fuer uns bedeutet das: Kein Bus in den naechsten 3 Tagen. Da unser Zimmer in
Melbourne bereits weitervermietet ist und unser Vermieter wenig Begeisterung
fuer die Idee zeigt uns 3 Naechte auf dem Wohnzimmerboden schlafen zu lassen
sind wir fuer ein paar Stunden obdachlos, werden dann aber von Jack und seiner
lustigen WG in deren Hippie-Haus beherbergt.
die vielleicht coolste WG in der ich je zu besuch war |
Unser Plan nach Canberra zu fahren stoesst sowohl bei
Backpackern wie auch Einheimischen auf voelliges Unverstaendnis: “Was wollt ihr
denn da?” “Dort gibt es nichtz zu tun und nichts zu sehen”
“Zeitverschwendung!!!!”…komisch, den immerhin ist es doch die Hauptstadt dieses
riesigen Kontinentes. Wir lassen uns nicht umstimmen und sind fest entschlossen
uns selber ein Bild dieser Stadt zu machen.
Das Fazit: manchmal sollte man dem Urteil anderer vielleicht doch vertrauen! Canberra hat tatsaechlich NICHTS spannendes zu bieten. Die Stadt wurde vor knapp 100 Jahren einzig uns allein geplant und erbaut um die Hauptstadt zu werden. Mit deutlich weniger Einwohnern als Duesseldorf leben hier fast ausschliesslich Studenten (denn die Uni ist gut) und Angestellte des oeffentlichen Dienstes (denn hier ist das Parlament). Die Innenstadt ist so unspektakulaer, dass wir deren Besichtigung innerhalb von 15 Minuten abgehakt haben. Auch das War memorial, die National gallery und das Parlament haben wir schnell besichtigt und somit nichts mehr zu tun hier.
Gelohnt hat sich unser Hauptstadt-Ausflug aber trotzdem, denn wir koennen bei den tollsten Couchsurfing-Hosts aller Zeiten wohnen. Auf Anhieb verstehen wir uns super und die beiden sind so freundlich, interessant und sympatisch, dass wir trotzdem ein bisschen traurig sind schon nach 3 Naechten wieder abzureisen.
Das Fazit: manchmal sollte man dem Urteil anderer vielleicht doch vertrauen! Canberra hat tatsaechlich NICHTS spannendes zu bieten. Die Stadt wurde vor knapp 100 Jahren einzig uns allein geplant und erbaut um die Hauptstadt zu werden. Mit deutlich weniger Einwohnern als Duesseldorf leben hier fast ausschliesslich Studenten (denn die Uni ist gut) und Angestellte des oeffentlichen Dienstes (denn hier ist das Parlament). Die Innenstadt ist so unspektakulaer, dass wir deren Besichtigung innerhalb von 15 Minuten abgehakt haben. Auch das War memorial, die National gallery und das Parlament haben wir schnell besichtigt und somit nichts mehr zu tun hier.
Gelohnt hat sich unser Hauptstadt-Ausflug aber trotzdem, denn wir koennen bei den tollsten Couchsurfing-Hosts aller Zeiten wohnen. Auf Anhieb verstehen wir uns super und die beiden sind so freundlich, interessant und sympatisch, dass wir trotzdem ein bisschen traurig sind schon nach 3 Naechten wieder abzureisen.
das Parlament (nein, die Kamera ist nicht kaputt, es war tatsaechlich so grau und hat fast permanent geregnet) |
Warmemorial - unreflektiert, einseitig und patriotisch wir weigern uns ab sofort strikt weitere War memorials zu besuchen |
Beim Gepaeck-Check am Busbahnhof muessen wir erfahren das jeder unserer Rucksaecke ca. 25 kg wiegt (und das ohne Handgepaeck!!!) Wie konnte das passieren, wo wir doch alles unnoetige aussortiert, nach hause geschickt oder verschenkt haben? Klar, die Campingausruestung (Zelt, Schlafsack, Matte) wiegt einiges und auch unsere Sammlung an Buechern die wir noch lessen wollen ist beachtlich, aber 25kg? Wir koennen uns das Dilemma nicht erklaeren, aber ein zurueck gibt es nicht. Die Wege von Hostal zu Bus und Bus zu Hostal werden wir ab sofort als schwitzende, schnaufende Packesel zuruecklegen muessen.
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