10. März 2014

Es geht wieder los!


Endlich! Es geht wieder los! 5 Monate arbeiten und an einem Ort sein sind unserer Meinung nach mehr als genug und wir koennen es kaum erwarten endlich wieder zu reisen. Nachdem wir mehrmals und ausgiebig Abschied von Melbourne, unseren Mitbewohnern und allen anderen Bekannten gefeiert haben, verlassen wir unseren vorruebergehnden festen Wohnsitz um ab sofort wieder so lange wie (finanziell) moeglich unterwegs zu sein. Unser gemuetliches Melbourne-Zimmer wird also auf unbestimmt Zeit eingetauscht gegen Zelt, Couchsurfing-Unterkuenfte und Hostal-Dorms. Fuer die East-Coast Strecke haben wir hierfuer ein hop-on-hop-off-Busticket von Melbourne bis Cairns gekauft.
einer der Abschiedsabende...

ein Umzugskarton mit 17 kg an Besitztuemern musste nach hause geschickt warden
Transport zur Post auf einem Skateboard



Die gute Nachricht ist ausserdem, dass wir nun endlich wieder im Besitz eines flashy neuen mini Laptops sind. Offensichtlich moegen Computer mich genauso wenig wie ich sie und so sind die letzten beiden (secondhand) Laptops beide in kuerzester Zeit kaputt gegangen. Die Chancen auf regelmaessige Reiseberichte stehen nun also wieder besser…

Bevor wir die Eastcoast in Angriff nehmen machen wir zunaechst noch einen Ausflug in die entgegengesetzte Richtung auf die Great Ocean road. Wie der Name schon sagt eine wunderschoene Strasse entlang des Ozeans mit vielen kleinen Doerfern, weiten weissen Straenden, tuerkis-blauem Meer, Klippen, Felsen und viel Natur. Schon die Aussicht aus dem Bus heraus ist spektakulaer…zumindest so lange bis die kurvige Strasse und der hektische Fahrstil des Fahrers mich erneut in die Reiseuebelkeit treiben.

Insgesant laesst sich der gesamte Trip mit einem “schoeeeeeeeeen” zusammenfassen.
Wir verbringen 4 Tage damit an der Kueste entlangzulaufen, am Strand zu liegen und uebernachten in verschiedenen Orten im Zelt. Ausser eventuell in Bali habe ich in meinem bisherigen Leben noch nie so schoene Straende und Kuesten gesehen.
Einziger Minuspunkt sind die Horden an anderen Touristen die an den Haupt-Aussichtspunkten aus den Bussen stuerzen um in moeglichst kurzer Zeit moeglichst viele Fotos von sich vor dem Kuesten-Panorama zu schiessen. Ohne Rueckssicht auf Verluste wird sich zum besten Standpunkt durchgequetscht und die Kamera gezueckt. Da die Fotojaeger bei ihren Shootings permanent mit dem Ruecken zur wunderschoenen Aussicht stehen scheint es wohl eindeutig nicht darum zu gehen den Ausblick zu geniessen, sondern nur diesen (mit sich selbst im Vordergrund) fuer die Nachwelt festzuhalten.

Besonders unser letzter Stop in Kennett River ist erwaehnenswert, denn der Campingplatz hinter dem Meer liegt mitten im Koala Gebiet. Selbst ueber den Zelten und Vans haengen die putzigen, faulen Fellknaeule in den Eukalyptusbaeumen. Bei einem Spatziergang durch den Otway Natioal Park hinter dem Zeltplatz spotten unsere Adler-Augen alle paar Meter einen Koala. Da die Tiere ausser schlafen und essen bekanntlich kaum etwas tun ist es sehr einfach sie in den Astgabeln zu entdecken und zu beobachten. Suess!
es geht los!
Hauptattraktion: Die 12 Apostel








stolze Besitzer des ersten Eigenheims


Blinde Passagiere:
Unzaehlige Fliegen reisen auf unserer Haut oder unserer Kleidung mit

putzige Koalas in Kenett River




...und dies ist nur ein Teil unseres Gepaecks

Zurueck in Melbourne sind wir in bester Reisestimmung, wollen nur kurz unsere restlichen Sachen packen und weiter nach Canberra. Doch leider werden wir schwer enttaeuscht. Schon seit Tagen wueten schlimme Bushfires in Victoria und aus Sicherheitsgruenden wurden die Highways gesperrt. Fuer uns bedeutet das: Kein Bus in den naechsten 3 Tagen. Da unser Zimmer in Melbourne bereits weitervermietet ist und unser Vermieter wenig Begeisterung fuer die Idee zeigt uns 3 Naechte auf dem Wohnzimmerboden schlafen zu lassen sind wir fuer ein paar Stunden obdachlos, werden dann aber von Jack und seiner lustigen WG in deren Hippie-Haus beherbergt.




die vielleicht coolste WG in der ich je zu besuch war

Unser Plan nach Canberra zu fahren stoesst sowohl bei Backpackern wie auch Einheimischen auf voelliges Unverstaendnis: “Was wollt ihr denn da?” “Dort gibt es nichtz zu tun und nichts zu sehen” “Zeitverschwendung!!!!”…komisch, den immerhin ist es doch die Hauptstadt dieses riesigen Kontinentes. Wir lassen uns nicht umstimmen und sind fest entschlossen uns selber ein Bild dieser Stadt zu machen.
Das Fazit: manchmal sollte man dem Urteil anderer vielleicht doch vertrauen! Canberra hat tatsaechlich NICHTS spannendes zu bieten. Die Stadt wurde vor knapp 100 Jahren einzig uns allein geplant und erbaut um die Hauptstadt zu werden. Mit deutlich weniger Einwohnern als Duesseldorf leben hier fast ausschliesslich Studenten (denn die Uni ist gut) und Angestellte des oeffentlichen Dienstes (denn hier ist das Parlament). Die Innenstadt ist so unspektakulaer, dass wir deren Besichtigung innerhalb von 15 Minuten abgehakt haben. Auch das War memorial, die National gallery und das Parlament haben wir schnell besichtigt und somit nichts mehr zu tun hier.
Gelohnt hat sich unser Hauptstadt-Ausflug aber trotzdem, denn wir koennen bei den tollsten Couchsurfing-Hosts aller Zeiten wohnen. Auf Anhieb verstehen wir uns super und die beiden sind so freundlich, interessant und sympatisch, dass wir trotzdem ein bisschen traurig sind schon nach 3 Naechten wieder abzureisen.




das Parlament
(nein, die Kamera ist nicht kaputt, es war tatsaechlich so grau und hat fast permanent geregnet)


Warmemorial - unreflektiert, einseitig und patriotisch
wir weigern uns ab sofort strikt weitere War memorials zu besuchen


Beim Gepaeck-Check am Busbahnhof muessen wir erfahren das jeder unserer Rucksaecke ca. 25 kg wiegt (und das ohne Handgepaeck!!!) Wie konnte das passieren, wo wir doch alles unnoetige aussortiert, nach hause geschickt oder verschenkt haben? Klar, die Campingausruestung (Zelt, Schlafsack, Matte) wiegt einiges und auch unsere Sammlung an Buechern die wir noch lessen wollen ist beachtlich, aber 25kg? Wir koennen uns das Dilemma nicht erklaeren, aber ein zurueck gibt es nicht. Die Wege von Hostal zu Bus und Bus zu Hostal werden wir ab sofort als schwitzende, schnaufende Packesel zuruecklegen muessen.

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