17. März 2014

Sydney und Blue Mountains

Aus Canberra bringt uns der Bus ueber spiegelglatte, schnurgerade australische Highways in die inoffizielle, eigentliche Hauptstadt Sydney. Wenn man unterwegs nicht schlaeft kann man aus den Busfenstern heraus Horden an wilden Kangurus sehen, sowie eine Menge Wombat-Warnschilder (aber leider keine Wombats).

Da wir im ueberlaufenden Sydney keinen Couchsurfing Host finden konnten und es leider auch keine zentarlen Campingplaetze gibt, sind wir gezwungen unsere erste Hostal-Erfahrung zu machen. Die Horden an Backpackern warden hier in riesigen Massenunterkuenften (meist mehrere 100 Gaeste) untergebracht. Was es an Bewohnern zu viel gibt, gibt es an Athmosphaere zu wenig. Alles ist ungemuetlich, kalt und funktional. Ausser zum Schlafen will man sich hier wirklich nicht aufhalten. Auch unsere Mitbewohner erfuellen die schlimmsten Erwartungen. Ich bin doch hier am anderen Ende der Welt! Da habe ich wirklich keine Lust staendig unfreiwillig den Dumpfbacken-Gespraechen der zu 80 % deutschen Durchschnitts-Backpackern zuhoeren zu muessen. Ganz abgesehen von absolut asozialem Verhalten was mich mehrmals fast dazu gebracht hat Leute einfach verpruegeln zu wollen. Um 5 Uhr morgens mit einem Ghettoblaster groelend durchs Zimmer laufen waehrend alle anderen im 8er Zimmer schon schlafen oder Bierflaschen aus der 3. Etage auf die Untenstehenden werfen ist nicht cool und dafuer habe ich einfach kein Verstaendnis. Trotzdem besinne ich mich meiner pazifistischen Einstellung und beschraenke mich auf ausgiebige verbale Beschimpfung. Auch das abendliche Hostal-Entertainment-Programm was aussschlieslich aus grenzdebilen Trinkspielen besteht kann mich nicht ueberzeugen. Bin ich vielleicht einfach zu alt fuer soetwas? Das kann sein. Mit den 18 jaehrigen Abi-Pueppchen die mit Papis Kreditkarte hier vorwiegend unterwegs sind habe ich zumindest sowenig gemeinsam, dass der Gespraechsstoff noch nichteinmal fuer Smalltalk reicht.

Ansonsten gibts an Sydney jedoch nichts auszusetzen. Eine tolle Stadt die viel zu bieten hat: Museen, Ausstellungen, Parks, ein interessanter Mix aus alten victorianischen Gebaeuden und modernen Wolkenkratzern, natuerlich Chinatown, Straende, Maerkte, Shopping, Kultur, Kultur, Kultur und natuerlich die beruehmte Hafenprommenade mit der Harbourbridge und dem Opernhaus. Letzteres sieht wie so vieles in Realitaet jedoch wesentlich unspektakulaerer aus als auf Fotos. Von Nahem ist das weisse Dach deutlich vergilbt und aus der Fassade broeckelt der Putz. Da wir Opern nicht sonderlich moegen und die Ticketpreise es in sich haben verzichten wir auf einen Besuch.


Harbour bridge

Skyline und mein Kenneth

Circular Quay - das Hafenviertel

by night

Kunst in den Strassen

Wir residieren im Stadtteil Woolloomooloo.
Wer sonst hat schonmal an einem Ort mit 8 (!!!!!) Os gewohnt?

Fittnesswut in der Mittagspause - gehts noch?


Fazit: Sydney ist toll, hier kann man prima seine Zeit verbringen, kann unser geliebtes Melbourne aber trotzdem nicht toppen.

Als Auszeit von der Grossstadt und vorallem dem stressigen Hostal goennen wir uns 3 Camping-Tage in den ca. eine Stunde von Sydney gelegenen “Blue Mountains”. Klippenwalk, Wasserfaelle, blau schimmernde Berge, jede Menge Aussichtspunkte, viel Ruhe und auch ein bisschen Sonne – schoen!






Felsformation "The three sisters"





Katoomba Falls





Zurueck in Sydney heist es : Cheers Queers! Es wird Mardi Gras gefeiert.
Mardi gras ist die franzoesische Bezeichnung fuer den letzten Karnevalstag. Helau! In Australien ist dies der hoechste Feiertag der LGBTQI (lesbian, gay, bisexual, transgender, queer, intersex – Community). Der ganze Monat stand bereits mit einer Menge Partys, Veranstaltungen, Ausstellungen etc. in deren Zeichen und findet seinen Hoehepunkt in der riesigen Pride-Parade, die angeblich eine der groessten der Welt sein soll. Wie sind dabei!


die gesamte Stadt ist regenbogen-bunt und glitzert.
Hier: ein Schuhgeschaeft

eine der groessten australischen Banken dekoriert ihre ATMs zu GAYTMs um.

wir mittendrin



die Parade



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen