29. Oktober 2012

Drogenbarone und Meerschweinchen


Medellin: Eine Grossstadt mit ca. 2,5 Millionen Einwohnern. Die einzige Stadt in ganz Kolumbien die eine Metro als oeffentliches Verkehrsmittel besitzt. Da die Stadt sich jedoch ueber mehrer Berge erstreckt wurde ein Teil der Metro als Cable Car angelegt. Fuer uns als Touristen eine prima Moeglichkeit einen Ueberblick ueber die Stadt zu erhalten und die aermeren, „gefaehrlichen Barrios“ in die man sich als Ausslaender nicht trauen sollte zumindest in einer Gondel zu ueberfliegen.

































In dieser Stadt gibt es viel zu tun: Botanischer Garten, Freizeitpark, Museen, viele Plaetze auf denen immer etwas los ist sowie unzaehlige Bars, Diskos, Restaurants. Ausserdem machen wir eine Tour zum Ex-Drogenbaron Pablo Escobar mit, der bis vor 20 Jahren die komplette Stadt kontrolliert hat und zeitweise einer der reichsten Maenner des Planeten war (sehr interessante Geschichte, Dokus gibts bei YouTube). 

Die Kolumbianer scheinen Gluecksspiele zu lieben. Neben den unzaehligen Spielsalons sind fuer uns besonders die Strassen-Gluecksspiele interessant, wie zum Beispiel die Meerschweinchen-Wette:Ein Meerschweinchen sitzt  unter einer Schale in einem Kreis von Schalen in die ein Eingang geschnitten wurde. Indem man Geld auf eines der Haeuschen legt wettet man daruf wohin das bemitleidenswerte Tier laeuft, wenn die Schale ueber ihm weggenommen wird. Sobald  das Meerschweinchen befreit wird rufen die euphorischen Kolumianer lautstark die Nummer ihres Haeuschens.Fazit unserer ersten kolumbianischen Gluecksspiel-Erfahrung: Kenneth und ich verlieren 2000 Peseos und ich habe Mitleid mit dem veraengstigten Tier.

















Fuer 3 Tage fahren wir nach Guatapé, ein kleines Dorf mit tollen bunt bemalten Haeusern, das zwischen den Bergen an einem See liegt. Erwaehnenswert ist hier noch, dass ich trotz starker Abneigung gegen das Wandern einen Berg mit (unter anderem) 740 Stufen bestiegen habe. 
































Nach den 3 Tagen fahren wir wieder zurueck nach Medellin, da hier am Wochenende ein Punk-Festival stattfindet, das wir nicht verpassen wollen. An  einem Wochenende spielen ueber 50 suedamerikanische Bands auf dem Gelaende eines ehemaligen Friedhofs. Tickets fuer beide Tage kosten 4 Euro.  Ausser der grotten-schlechten Organisation (der Bierstand wird erst am 2. Tag des Festivals aufgebaut, man scheitert daran die Banner der Bands aufzuhaengen) ist eigentlich alles wie bei einem Punk-Festival in Deutschland: Die Punks sehen genauso aus, die Bands klingen sehr aehnlich und die ACAB-Parolen funktionieren auch Kontinent uebergreifend.
Auch hier bin ich wegen meiner Groesse, Haut- und Haarfarbe hin und wieder ein beliebtes Foto-Motiv: Ein dicker mexikanischer Punk fragt morgens nach einem Foto mit mir, am Abend stellt sich dann heraus das er der Saenger der Headliner-Band ist. Bloed, dass das Foto nur auf seiner Kamera ist, aber immerhin bekomme ich eine CD geschenkt.

















20. Oktober 2012

Ewiger Fruehling.

Buenas Noches! Zurueck in der Zivilisation. 
Die letzten 4 Tage haben wir am Playa Blanca ca. 30km von Cartagena verbracht.
Den Haengematten-Uebernachtungs-Spartip haben wir verworfen, nachdem wir entdeckt haben, dass es sich dort auch prima in romantischen Baumhaus-Strohhuetten uebernachten laesst. Raus aus dem Bett, eine  Leiter runter und nach ca 15 Schritten ueber den weissen Sand ins tuerkis farbene Meer hinein. Entspannung pur, kein Laerm ausser dem Wellenrauschen und nichts zu tun ausser Cocktails schluerfen, schwimmen, lesen und Fischteller essen.  Am anderen Ende des Strandes legt einmal pro Tag fuer 2 Stunden ein Touristen Boot an, doch den Rest des Tages sind wir mit ein paar wenigen anderen Backpackern die Einzigen weit und breit.
Der einzige Fehler des Ausflugs: Wir fahren mit einem der furchtbaren Touristen-Partyboote zum Starnd: Zwar sind es ausser uns nur Sued-amerikanische Touristen doch diese stehen dem deutschen Ballermann-Tourie in nichts nach. Es gibt eine unglaublich nervige Animationsshow mit Party-Spielen und viel euphorischen Rumgegroele die erst durch ein aufkommendes Unwetter beendet wird. Ueber dieses freue ich mich solange bis ich in dem (nun stark schaukelndem) Boot wie immer seekrank werde und die restlichen 2 Stunden wie eine Wasserleiche unter Deck verbringe. 




















Vom karibischen Traumstrand katapultierten wir uns dann direkt zurueck ins Grossstadtleben und sind letzte Nacht 14 Stunden lang mit dem Bus bis nach Medellin gefahren. Ein schicker neuer Reisebus mit viel Platz und einer Klimaanlage die uns an Winter-Deutschland denken liess. Nach und nach ziehen wir (ohne Uebertreibung) saemtliche unserer Winterklamotten uebereinander und zittern trotzdem noch. Richtig surreal wird es als wir in der Pause die Oesterreicher treffen die mit uns unterwegs sind und ihre Wollmuetzen aus Peru tragen. Das ganze bei einer Aussentemperatur von angenehmen 27 Grad, im nachhinein schon wieder irgendwie witzig!

Medellin ist die Stadt des ewigen Fruehlings (wie toll ist das denn?!) und ich freue mich der Hitze im Sueden vorerst entkommen zu sein. Alles weitere wird morgen erkundet, da ich totmuede von der Busfahrt bin. Gute Nacht!


14. Oktober 2012

Llegado

Yieeehaaaaa! - Seit 3 Tagen sind wir endlich hier!
Erstaunlicher Weise hat unsere stressreiche 4-mal-umsteige-Verbindung ueber Bruessel-Frankfurt-Santo Domingo-Panama-Cartagena problemlos geklappt und wir sind puenktlich (und vorallem entgegen jeder Erwartung mit unserem Gepaeck) nach 28 Stunden Reise in Cartagena gelandet.

Cartagena ist ein wirklich wunderschoenes Kolonial-Staedchen, voller bunter kleiner Haeuschen, wo man sich kaum entscheiden was man zuerst fotografieren soll. Obwohl wir nichts im vorraus reserviert hatten war es kein Problem auf Anhieb ein recht schickes Zimmer mitten in der Altstadt zu finden.
















Dier ersten 3 Tage haben wir damit verbracht ziellos aber begeistert in der Stadt herum zu spatzieren, saemtliches Essen an den Strassenstaenden zu probieren, im Park zu sitzen und die Leute zu beobachten und uns ueber unser "neues Leben" ohne Verpflichtungen, Stress und Routine zu freuen.





Der erste Eindruck des neuen Kontinets ist: Die Kolumbieaner sind wahnsinnig laut, aber auch unglaublich freundlich. Trotz unserer ausserst bescheidenen Spanisch-Kenntnisse will man immer wieder gerne mit uns reden und uns neue Woerter beibringen. Ein sympatisches Volk!

Nach 2 Tagen wissen wir nun auch, das die Leute am Strassenrand uns nicht "okaaaay?" sondern "Cocaine?" fragen. "Si, si, okay!" Ist also in diesem Fall die falsche Antwort :-)
Allen die sich Sorgen um unsere Sicherheit machen sei gesagt: Ich habe selten eine Stadt mit soviel Polizei an jeder Strassenecke gesehen!
















Leider funktioniert keines unserer Kommunikations-Medien, beide Handys finden merkwuerdiger Weise kein Netz und der Stecker des Laptops passt (noch merkwuerdiger) in keinen der Adaptoren. Mysterioes! Deshalb vorerst keine Fotos :-(

Morgen stehen wir um 5 Uhr auf und fahren fuer die naechsten Tage an einen angeblich wunderschoenen karibischen Strand wo man unter freiem Himmel in Haengematten uebernachtet und es sicher kein Internet geben wird.

Viele Gruesse aus der karibischen Hitze ins winterliche Deutschland, hasta luego!

10. Oktober 2012

Euphorie!

Morgen gehts endlich los!