17. Februar 2013

Peru


Eine lange Busfahrt - ein weiterer Stempel im Pass - ein neues Land.
Die Grenzueberquerung ging so schnell und unkompliziert, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann. Zum Glueck hat man  als privilegierter deutscher Staatsbuerger das Glueck fast ueberall herzlich willkommen zu sein.

Puenktlich mit der Einreise ins neuen Land aenderte sich auch die Umgebung. Statt saftig gruener Berge und Taeler an die wir uns in Kolumbien und Ecuador gewoehnt hatten, erwartet uns hier die Wueste. Kilometerweit fahren wir durch ausgetrocknete Sand-Landschaften ohne jegliche Form von Leben. Das einzige was die Raender der Panamerikana ziert sind Berge von Muell.
Insgesamt ist Peru unorganisierter, chaotischer, dreckiger und noch lauter. Wir haben den Eindruck, dass die Armut (54% leben unter der Armutsgrenze) hier deutlicher sichtbar ist als in den Laendern zuvor.



Wueste: Der immer gleiche Ausblick aus dem Busfenster



Werbung in der Wueste






Lebende Delikatesse in Kaefigen: Meerschweinchen






























Eine grosse Ausnahme bietet allerdings das Bus-Netz des Landes denn Bus fahren ist hier fast wie fliegen. In einem Terminal gibt man sein Gepaeck ab und wird aufgerufen sobald der 2 stoeckige Luxus-Bus beladen und startklar ist. Dann muss man sich nurnoch in die super breiten und bequemen, bis zu 140 Grad nach hinten klappbaren Liegen fallen lassen, aus dem Fenster schauen und seinen MP3 Player einschalten. Natuerlich gibt es Toiletten an Board und auch eine „Stewardess“ die Getraenke und Essen zu Schnaeppchepreisen vorbeibringt. So laesst sich das Reisen auch bei ueber 10stuendigen Strecken prima ertragen.

Die erste Person mit der wir uns im neuen Land unterhalten ist einer der vielen hier lebenden oder reisenden Rentner-Gringos. Bevor ich den Hass saemtlicher USA-Sympatisanten auf mich ziehe moechte ich betonen, dass ich nur von denen spreche denen wir auf dieser Reise bereits begegnet sind: Ein Haufen intoleranter, ignoranter Idioten. Mal wieder aergere ich mich tierisch ueber diese neurotische Dumpfbacken-Nation. Wenn in den wunderbaren „States“ alles soviel sicherer, schoener, groesser, einfacher und besser ist, warum bleiben sie dann nicht einfach dort? Zurecht werden die US-Amerikaner von den Suedamerikanern...sagen wir....nicht besonders gerne gemocht – kein Wunder bei diesem Verhalten. Bloed nur, dass wir uns aeusserlich kaum von ihnen unterscheiden.

Neues aus meiner Kaffe-Misere:
Nach dem Abfall-Bohnen Kaffee in Kolumbien und dem Nescafe in Ecuador hatte ich eigentlich gedacht, dass es nur besser werden kann, aber nein! Wenn man hier einen Kaffe bestellt bekommt man ein kleines Suppenkaennchen mit kaltem, abgestandenen Filterkaffee den man sich dann in seine Tasse mit heissem Wasser mischen soll. Arghhhh!
Im Gegensatz dazu ist das Essen jedoch phaenomenal. Fast in jeder Stadt gibt es vegetarische Restaurants und es werden sogar Saucen und Gewuerze zum Kochen verwendet. Ich bin begeistert.

In Peru tun wir defenitiv mal wieder richtig was fuer unsere Bildung. Hier gibts Kultur und zwar ueberall. Eigentlich in jeder Stadt gibt es Ruinen, Naturspektakel oder alte Graeber und Funde die irgendeinen Superlativ bedienen. So haben wir schon die groesste praekolumbianische Stadtanlage „Chan Chan“ gesehen und eine der groessten und schoensten, erst vor kurzem freigelegten Grabstaetten in der Naehe von Chiclayo (Sipan).





Strandort und Surferparadies "Huanchaco"



Pelikane am Strand
















heisst fast wie ich und schmeckt furchtbar

Tempelwaechter in der Lehmstadt Chan Chan






























Nach Piura, Chiclayo und Trujillo sind wir nun gerade in Chachapoyas, einer Bergstadt im nordlichen Hochland. Hier haben  wir eine Tour zu einem 771m hohen Wasserfall gemacht und Kuelap besichtigt, eine Festungsruine in den Bergen (nach Machu Pichu die groesste der Welt). In ein paar Stunden geht es mit dem Nachtbus dann zurueck an die Kueste.


Wasserfall "Gocta"





Festungsruine Kuelap
















Nach einem ziehmlich daehmlichen Treppensturz, eine steile Holtztreppe hinunter, hatte ich die Moeglichkeit die peruanischen Krankenhaeuser auf die Probe zu stellen. Fuer knapp 50 Euro gab es ein chickes Roentgenbild meines Fusses und die Gewissheit, dass mein Humpelfuss „nur“ geprellt ist. Das Krankenhaus sah fast genauso aus wie bei uns, mit dem einzigen Unterschied, dass die Krankenschwestern hier Miniroecke und High Heels bei der Arbeit tragen.
Mitlerweile kann ich wieder richtig laufen, habe zusaetzlich noch eine Erkaeltung und eine Lebensmittel-Vergiftung ueberwunden und bin wieder topfit.