17. August 2014

In die naechste Runde...

- Rueck- und Vorrausblick -



Genau 367 Tage waren wir in Australien – Zeit fuer ein neues Kapitel.

Mit Australien verbindet uns eine Hass-Liebe. Grossartige Natur-Erlebnisse, aber wenig Kultur-Erfahrungen. Bequemes und einfaches Reisen, aber ein relativ geringer Abenteuer-Faktor. Viele viele Tiere, aber noch mehr andere Touristen. Trotzdem moechten wir natuerlich nicht daran zweifeln, dass wir hier eine wirklich tolle Zeit verbracht haben, viele fantastische Dinge erlebt haben und noch dazu eine Menge Geld verdienen konnten.
Die letzten 2 Wochen haben wir in Perth fast ausschiesslich damit verbracht alle moeglichen, nervigen und unangenehmen Dinge zu organisieren. Zum ersten mal in meinem Leben habe ich beispielsweise eine Steuererklaerung gemacht. Auf englisch! Fluege buchen klappt ja bekanntlich auch nie auf Anhieb, ebenso wie alles andere, was mit Internet und Technik zu tun hat.
Ausserdem waren wir shoppen: Komplett renoviert geht es nun in die naechste Reiserunde. Wir sind ein Update unserer selbst und waren noch nie zuvor so gut ausgestattet. Kamera, Klamotten, elektro Kram – alles neu. Der aufmerksame Betrachter wird hoffentlich die bessere Qualitaet unserer Fotos sowie die fehlenden Flecken (auf Fotos und Linse unserer alten Kamera) bemerken. Natuerlich ist uns bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis uns alles geklaut wird, wir es verlieren oder kaputt machen. Wir sind darauf vorbereitet, mental...glaube ich...
Ich befinde mich am Flughafen und in ein paar Stunden geht unser Flieger zum neuen Ziel:
PAPUA NEW GUINEA
Obwohl es das geographisch am naechsten an Australien liegende Land ist, war bereits die Suche nach einem entsprechendem Reisefuehrer eine wochenfuellende Aufgabe. Nachdem wir endlich den Lonely Planet PNG kaeuflich erwerben koennen, ist dieser ungewoehnlich duenn, enthaelt aber eine Menge vielversprechender Reisetips. Z.B.: "der Junge im Haus am Ende der Strasse hat ein (!!!!) Schnorchelset, dass er an Touristen vermietet", oder: "Bei Ankunft auf der Insel als erstes beim Stammesoberhaupt melden, da dieser sonst beleidigt ist". Grossartig!
Bisher haben wir  keine einzige Person getroffen die jemals in diesem Land war oder gereist ist. Warum auch?  Das Reisen ist kompliziert und teuer, das Essen schlecht, ebenso wie die Strassen und das katastrophale Transport-System. Internet ist so gut wie nicht existent und die Liste der Ort die man als Tourist besser nicht besucht lang....
Vielleicht gerade deswegen? Ich gehe davon aus, dass PNG das untouristischste Land sein wird indem ich je gereist bin. Warum genau wir uns dieses Ziel eigentlich ausgesucht haben weiss ich auch nicht mehr, aber ich erwarte viel!


Mitte September findet in Goroka ein grosses Kultur-Festival statt, dass wir besuchen wollen und ansonsten spielen wir ein bisschen Robinson Crusoe, besuchen Doerfer, Staemme und einsame Inseln und ernaehren uns von Kartoffeln mit Kartoffeln.
Das wird ein Spass!

Natur, Tiere und gutes Essen.


- Roadtrip Adelaide nach Perth durch den Nullarbor - 


Angekommen in Adelaide beschaeftigen wir uns als erstes mit der Frage der Weiterreise. Entlang der Suedkueste wollen wir durch den Nullarbor bis nach Perth. Busse sind teuer, der Zug erst recht und beim Fliegen wuerden wir schliesslich nichts von der Strecke sehen.
Da wir ja bekanntlich Glueckskinder sind finden wir bereits nach 2 Tagen eine Anzeige von Emilie im Internet. Sie hat einen Jeep, plant genau diese Strecke zu fahren und sucht 2 Reisepartner um die Kosten zu teilen. Ein persoenliches Treffen spaeter ist die Sache unter Dach und Fach. Nicht nur unsere Reiseplaene stimmen ueberein, wir sind uns auch auf Anhieb sympatisch uns weitere 3 Tage spaeter geht es los. 


Emilie, Franzoesin, 30 Jahre, Weltenbummlerin,
ulkiger trockener Humor, super im Tierstimmen imitieren


















Nach der ersten Uebernachtung auf dem windigen aber wunderschoenen Lookout der Flinders Ranges erreichen wir Port Augusta und stoppen vor der Touristen Information. Am Jeep leuchtet ein ominoeses rotes Licht. Was genau das bedeutet wissen wir nicht, aber die Erfahrung hat gelernt: ein rot aufleuchtendes Licht bedeutet meist nichts Gutes. Richtig! Der Jeep laesst sich nicht wieder starten. Zum Glueck hat Emilie fuer solche Katastrophen eine Versicherung abgeschlossen, wir muessen bloss eine Nummer anrufen und es wird sich um alles gekuemmert. Zwar wissen wir bis heute nicht was genau dieses Teil ist, aber der "Alternator" war kaputt und musste ausgetauscht werden. Der Jeep uebernachtet in der Werkstatt, wir auf Kosten der Versicherung im Hotel bis alles repariert ist. Perfektes Timing, waere das Problem irgendwo hinter Port Augusta, also mitten im Nirgendwo in der Wueste aufgetreten, haette es sicher keine schnelle Hilfe gegeben, vielleicht noch nichtmals ein Handy Netz…
Flinders Ranges vor Port Augusta













Niemals zugeben, wenn man von etwas keine Ahnung hat...

 




















Im Gegensatz zu unserem letzten Roadtrip durch die Mitte des Landes liegen auf dieser Route keine bekannten, grossartigen touristischen Highlights was wiederum nicht bedeutet, dass es hier nichts zu sehen gibt. Unser Trip ist bis zum platzen vollgestopft mit erstklassigen Straenden, wunderschoenen, einsamen Campingplaetzen, jeder Menge Tiere die wir in der Natur beobachten und faszinierneden Strassen die immer geradeaus fuehren.
kein Schnee, sondern weisser Sand

Die Liste der persoenlichen Traumstraende laesst sich in Australien
sehr einfach erweitern. Die Buchten im "Cape le Grand National Park"
stehen defuinitiv mit drauf













tolles Auto!


auch hier gibts roten Sand











das magische Buch, indem alle kostenlosen (und kostenpflichtigen)
Campingplaetze in Australien verzeichnet sind


Fachwerkhaus in Australien

























Besonders in punkto Verpflegung ist kaum mehr eine Steigerung moeglich. Wir uebertreffen uns jeden abend selbst mit der Zubereitung allerbester Speisen in unserer improvisierten Outdoor-Kueche oder ueberm Lagerfeuer. Ich bezweifele sehr, dass es jemals Backpacker gab die auf diesem Trip so gut gespeisst haben wie wir. Eines unserer kulinarischen Highlights war z.B. eine Tuete voller Fische die der Tankwart in Ceduna uns freundlicherweise geschenkt hat. Nachdem Kenneth die Fische entschuppt und ausgenommen hat wickeln wir sie mit Knoblauch, Zwiebeln und Gemuese in Alufolie und legen sie auf die gluehenden Kohlen. koestlich! und so einfach!























Austern im Oyster capital of the Australia: Ceduna












Das ungeschlagene Highlight der Tour ist das Whalewatching am "Head of Bight". Bisher haben wir die Wahlsaison an allen bisher bereisten Kuesten immer genau verpasst. Dies soll sich nun endlich aendern: Wir befinden uns zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Das besondere an der Suedkueste Australiens ist, dass die Wahle hier von Mai bis September direkt vor der Kueste liegen und sich bestens vom Land aus beobachten lassen. Fuer unser Reisebudget bedeutet das, dass wir keine ueberteuerte Bootstour buchen muessen, sondern lediglich 15 Dollar Eintritt bezahlen um die Wahle von einem Boardwalk an der Kueste den gesamten Tag lang beobachten zu koennen.
Unsere Befuerchtung keinen Wahl zu Gesicht bekommen war absolut unbegruendet, direkt bei unserer Ankunft sehen wir ca 20 Tiere gleichzeitig. Manche etwas weiter draussen, andere nur ca 50m von uns entfernt, direkt vor den Klippen. Auch ohne Fernglas kann man bestens beobachten wie die bis zu 18m langen Tiere direkt unter der Wasseroberflaeche treiben, sich gelegentlich drehen, mit lautem Getoese Luft ausprusten oder mit ihrer riesigen Schwanzflosse aufs Wasser schlagen. Fast alle Wahle haben ihren Nachwuchs dabei der spielend um die grossen herum schwimmt und springt.
Zusammenfassend: Wir sind begeistert und haben selten 15 Dollar in Australien so gut investiert.

der Boardwalk
























Waehrend des Fahrens aendert sich die Umgebung staendig. Neben dem Auto-Spiel “schlage deinen Nachbarn wenn Du ein gelbes Auto siehst” gibt es auch “errate die Szenerie hinter dem naechsten Huegel. "Nullarbor" (lateinisch fuer "kein Baum") heisst der grosse Wuestenabschnitt den wir durchqueren. Ausser Roadhouses zum Uebernachten und den kostenlosen Rest Areas an denen wir stoppen gibt es hier wirklich NICHTS. Das mit den nicht existierenden Baeumen stimmt hingegen nicht so wirklich. Meistens sind es zwar eher Buesche oder Gestruepp die vor unseren Fenstern vorbeiziehen, aber trotzdem haben wir nie Probleme genug Feuerholz fuer die abendliche Waerme-Produktion zu finden.
Feuerholz Suche













Australiens laengster gerader Streckenabschnitt












Neben den vielen sympatischen Tieren denen wir auf der Strecke begegnen (wie zB Wahle, Delphine, Seeloewen, Emus, Possums, allen moeglichen Voegelarten und vielen vielen Kangurus) bleibt eine Zusammenkunft mit meinen Feinden den Spinnen natuerlich auch nicht aus. Seit Kenneth heldenhaft eine fiese Riesen-Spinne aus Emilies Zelt entfernt hat bin ich panisch. Wenn ich zum Beispiel darueber in Kenntnis gesetzt werde, dass im Klohaeuschen eine solche sitzt, betrete ich dieses definitiv nicht mehr und gehe lieber in den Busch pinkeln…denn im Busch gibt es ja bekanntlich absolute keine ekligen Tiere und Spinnen…Der Unlogik meiner Handlungen bin ich mir durchaus bewusst, aber solange ich die Spinne nicht sehe und somit nicht weiss, dass sie direkt neben mir existiert habe ich auch keine Angst vor ihr.
Seeloewen am Pt Labratt

Kangurus direkt neben unserm Zelt..


...und neugierig am Kofferraum




















































baehhhhhh!


















Im "Valley of the giants" ueben wir uns im Klettern. Der Treetop walk auf ca 40m hohen Haengebruecke war noch harmlos. In Pemberton wartet der Glucester Tree auf uns. Frueher als Ueberwachungs-Ausguck zur Praevention von Buschbraenden genutzt, darf heute jeder Tourist (ohne Hoehenangst und Flip Flops) dort hinaufklettern. Eine wahnsinning unsicher aussehende Konstruktion aus in den Stamm gehauener Metallstaebe dient als Leiter. Gesichert wird man nicht und ich bin ueberrascht, das eine solche Kletterpartie im organisierten Australien erlaubt ist.

Treetop walk im "Valley of the giants"


Baumhaus auf 54 m Hoehe

selbst ich habe Hoehenangst...

...Kenneth nicht!

Camping im Vorgarten von Emilies Freunden in Margaret River,
der Weinregion

als echte Franzoesin hat Emilie natuerlich ein Boule-Spiel im Jeep -
wie in jedem anderem Praezesions Spiel bin ich auch in diesem
grotten schlecht!

Hacky Sacken, immer und ueberall.
Anita: Wir trainieren!

kollektiv suechtig: "Yanif" ein Iraelisches Kartensiel.
wir koennen nicht mehr aufhoeren zu spielen.

14. August 2014

Das rote Zentrum

- Alice Springs, Kings Canyon, Uluru, Kata Tjuta, Coober Pedy -



Wir sind da! Mit der Ankunft in Alice Springs haben wir das geographische Zentrum des Landes erreicht und somit genau die Haelfte unserer Route zurueckgelegt. Ich bin froh die Strecke auf dem Landweg erlebt zu haben, ich glaube nur so kann man einen Eindruck der riesigen Dimensionen bekommen. Flaechenmaessig und nun auch gefuehlt befinden wir uns hier schliesslich im “echten” Australien.















Mit 27.000 Einwohnern ist Alice Springs fuer eine Stadt mitten im Nirgendwo quasi eine Metropole. Die Mehrheit der Einwohner ist indigen, also Agoriginee. Leider bestaetigt sich auch hier unsere Wahrnehmung: Von Integration ist hier keine Rede. So gut wie nie sieht man Aborigines und Weisse im Kontakt miteinander, jede Gruppe bleibt streng unter sich. Vom sozialen Leben der Weissen scheint man sie voellig auszuschliessen. Ich kann mich nicht daran erinnern je einen Aborigine in Supermaerkten, Restaurants oder oeffentlichen Aemtern arbeiten gesehen zu haben. Selbst die vielen Aborigine-Kunst-Galerien werden von Weissen betrieben die einem versuchen die Motive zu erklaeren. schade...

In Alice Springs besuchen wir neben einigen Kunst Galerien noch ein paar weitere interessante Museen und fahren nach 2 Tagen weiter in die daneben gelegenen West MacDonnal Ranges. Eine Gebirgskette mit tollen Schluchten in der wir eine mini Wanderung machen und in absoluter Einsamkeit im Busch campieren.
Spaetestens ab hier sind wir im wahrsten Sinne des Wortes im Red Center angekommen. Der sandige Boden ist hier ueberall roetlich braun was im Kontrast zum durchgehend strahlend blauem Himmel einfach toll aussieht.







 
Im Red Center gibt es insgesamt drei rote Hauptattraktionen zu besichtigen:
Den Kings Canyon, Uluru und Kata Tjuta.


Eher zufaellig beginnen wir mit dem Kings Canyon: WOW! gigantische Schluchten, beeindruckender Ausblick, rote schimmernde Felsen und Mars aehnliche Landschaften, grossartig, wunderschoen, muss man gesehen haben, nicht mit Worten zu beschreiben, Highlight, yeah! Das beste zum Schluss aufzuheben hat nicht funktioniert, mein persoenliches rotes Highlight ist und bleibt der Canyon.











 













Ein paar hundert Kilometer weiter, also fuer australische Verhaeltnisse “um die Ecke” liegt das Wahrzeichen Australiens: Uluru, besser bekannt unter dem Namen Ayers Rock. Ein eifriger weisser Mann hatte in der Vergangenheit faelschlicherweise behauptet den roten Felsbrocken mitten in der Wueste als erster entdeckt zu haben und ihm den Namen des damaligen Premier Ministers “Ayer” aufgedrueckt. Selst die australische Regiernung musste mit reichlicher Verspaetung 1993 eingestehen, dass dies nicht den Tatsachen entsprech und die Aboriginees bereits gute 10.000 Jahre eher in dem Gebiet lebten und den Berg seither als Heiligtum verehrten. Seitdem existiert zumindest die duale Namgebung und man darf den Inselberg sowohl mit dem aborigine Namen wie auch mit dem des Premiers benennen.
































Schon beeindruckend wie Uluru uns auf der Fahrt dort hin immer naeher und naeher kommt und wir ploetzlich direkt davor stehen. Groesser als aus der Distanz vermutet und vorallem nicht so kompakt. Waehrend der Berg aus der Ferne und auf Postkarten immer wie ein ei-foermiger Klotz wirkt hat er in Realitaet viele Auslaeufer und ist ein kleines Insel-Gebirge fuer sich.





 













Um den Berg herrum fuehrt ein ca. 10km langer Weg den wir ablaufen wollen, doch direkt an dessen Beginn erwartet uns eine Ueberraschung. Schon im Informations-Zentrum wurde auf vielen Informations-Tafel erklaert und darauf hingewiesen, dass der Berg fuer deren eigentliche Besitzer die Anangu Aborigines heilig ist. Die Touristen wurden geradezu darum gebeten dies zu respektieren und nicht auf diesen hinaufzuklettern und ihn mit Fuessen zu treten. Selbiges Hinweisschild am Fusse des Berges. Kein Verbot, aber eine hoefliche Bitte die Kultur der Ureinwohner zu respektieren. Wir sind schockiert als wir die Schlangen an Touristen sehen die genau hinter diesem Schild den steilen Aufstieg zur Spitze des Berges beginnen. Die Bitte der Aborigines scheint hier wirklich niemanden zu interessieren. Der Anblick macht traurig und wuetend und ich bekomme grosse Lust mit sehr dreckigen Stifeln ueber die christlichen Altare dieser Menschen zu trampeln.

 

































Wir begnuegen uns mit der Umrundung und schauen uns den roten Lava-Fels ausgiebig aus jeder Perspektive von unten an. Zum Sonnenuntergang entfernen wir uns wieder einige Kilometer und beobachten aus der Entfernung wie der Fels fast minuetlich seine Farbe von orange ueber ein sehr leuchtendes rot bis zu einem dunklen violet veraendert. Dabei wird gegrillt und verbotenerweise Alkohol in der Oeffentlichkeit getrunken.




 













Der dritte Teil der Red Center Atraktion ist Katja Tjuta (ueberstezt “viele Koepfe"). Nur 50km von beruehmten Uluru liegen weitere huebsche Felskloetze in der flaschen Landschaft herum fuer die sich niemand so richtig zu interessieren scheint. Hier erwartet und eine Art Gebirge aus 36 einzelnen, runden, glatten Felsbloecken, Koepfen eben. 8km Weg fuehren uns gut trainierte Wanderer durch das “Valley of the winds”. Ebenfalls toll und auf keinen Fall zu verpassen!
 


 

Nachdem alle Highlight besucht sind befinden wir uns nun eigentlich schon auf dem Rueckweg in die Zivilisation, also Adelaide. Ein erwaehnenswerter Stop auf dem Weg dorthin ist Coober Pedy, ein kleiner Ort der es auf Grund seines hohen Opal-Vorkommens zu weltweiter Bekanntheit gebracht hat. Hier kann man die Opal Minen sowie unzaehlige Schmuckgeschaefte besichtigen und ich stelle fest, dass ich das teure Gestein einfach nur unschoen finde. Soetwas haenge ich mir freiwillig nicht an den Koerper, auch wenn es irgendwie faszinierend ist wie die Steine in allen moeglichen Farben schimmern.
Da es in Coober Pedy im Sommer unertraeglich heiss und in den Naechten des Winters sehr sehr kalt wird kam man vor vielen Jahren auf die clevere Idee das Leben an diesem Ort einfach unter die Erde zu verlegen. So kommt es das die Menschen hier in “dugouts” (Hoehlen) unter der Erde leben, in denen das ganze Jahr ueber eine angenehme Temperatur von 23 Grad herrscht – ganz ohne Heizung und Klimaanlage. Auch Kirchen, Geschaefte, Galerien und Restaurants etc. sind underground. Naheliegend also, dass wir unser Zelt in dieser Nacht in einem Underground Camping aufbauen. In einer Art Katakomben-System mit privaten kleinen Kammern schlafen wir die erste Nacht seit langem ohne zu frieren. Einziger Stoerfaktor waren die schlafenden Maenner in den anderen Ecken, die die Hoehle mit den Hall ihres Grizzli-Schnarchens beschallt haben.




underground Kirche

underground Buchladen

skurille, selbstgebastelte Buddel-Maschienen

 













Kurz vor der Ankunft in Adelaide stoppen wir fuer eine Nacht im Barossa Valley, einem Weingebiet. Hinter uns liegen 3 Wochen Outback-Roadtrip und genauso sehen wir auch aus. Ungewaschen, verdreckte Klamotten, unrasiert, starker geruch nach Lagerfeuer, kurz gefasst: alles anders als vorzeige-faehig. Absolut deplatziert wirken wir in den schicken Weinkellern indenen man an der Bar aus einer Karte auswaehlen kann welche der 20-30 Weine man gerne probieren moechte. Dank der unerscchuetterlichen australischen Hoeflichkeit werden wir genauso behandelt wie ein Geschaeftsmann im Smoking und probieren die Karter auf und runter bis der Dusel einsetzt.

Weingebiet mit deutscher Tradition:
auch auf der anderen Seite der Welt ist
mein Kenneth fleissig mit der
 Integration beschaeftigt
 




















Nach insgesamt 25 Tagen im Zelt freuen wir uns bei der Ankunft in Adelaide tierisch auf unser Doppelzimmer mit weicher Matratze, Kuehlschrank und eigenem Badezimmer. Adelaide ist auch der Ort an dem sich die Wege von Lily und Kai die alleine weiter nach osten reisen und uns trennen. Bis irgendwann in Deutschland ihr Beiden!


Streetart in Adelaide