27. Januar 2014

Hitze, Weihnachten und Anita!

Auf Grund des tragischen Todes unseres uralten Laptops, sowie Mangel an Zeit und (okaaaay....) auch einem Mangel an Motivation habe ich meinen Blog wohl ziehmlich vernachlässigt und befürchte nun sämtliche Leser verloren zu haben...

Hier trotzdem der Versuch einer Zusammenfassung der letzten Zeit:
Seit ca. einem  Monat ist Anita und somit ein Stueck Duesseldorf-Heimat in Melbourne eingetroffen.Yippieeee!
Leider ist nicht nur sie eingetroffen,sondern auch die Hitze-Welle in Melbourne. Alle die uns im kalten Deutschland ums australische Wetter beneiden sei direkt gesagt: Dazu gibt es keinen Anlass! Über  40 Grad sind nicht schoen! Besser gesagt kaum auszuhalten. Es ist einfach zu warm fuer alles. Zu warm um sich zu bewegen, zu warm um zu essen, zu warm fuer Haare auf dem Kopf und Kleidung am Koerper und erst recht zu warm zum arbeiten. Am liebsten wuerde ich mich auf der Arbeit in dem Gefrierschrank setzen, bin mir aber nicht sicher was das fuer Konsequenzen haette. (Ich habe meine Wurzeln nicht vergessen: Wie eine gute Deutsche beschwerde ich mich lautstark und staendig uebers Wetter, ganze gal wie es gerade ist).

ANITAAAAAAAAAA!!!!!!
Der Höhepunkt der Hitzewelle waren ganze 4 Tage am Stück an denen es sage und schreibe 44 Grad waren – schrecklich!!! Nun denkt ihr wahrscheinlich, dass ich in meiner Eisdiele unglaublich buisy war, doch auch das ist ein Trugschluss. 44 Grad sind selbst fuer die Australier einfach zu heiss um die klimatisierte Wohnung zu verlassen, dementsprechend herrscht Leere vor meiner schmackhaften Auswahl. Gegen Mittag kommt das Marktmanagement herum und teilt allen Stadtbesitzern mit, dass sie ihre Gescchäfte nun schliessen können Extrem Heat Policy nennt sich das, auf deutsch “HITZEFREI” Juchuuuu! Waehrend meine Kollegen schnellstmöglich einpacken gilt diese Regelung leider nicht fuer mich. Einen Eisladen wegen extremer Hitze zu schliessen ist leider ziehmlich absurd und ich beschliesse meinem Boss dies garnicht erst vorzuschlagen. Das obligatorische “have a nice day” der Kunden wird vorrübergehend ersetzt durch ein “stay cool!” und alle warten nurnoch darauf, dass es sich endlich wieder abkuehlt. 




Umso komischer, dass bei dieser Hitze und Sonne auch noch Weihnachten war. In meinem Hirn loesst diese Situation komische Verwirrungen aus. Hitze und Weihnachten passt einfach nicht zusammen. Das Weihnachts -Motto der Stadt ist díeses Jahr “ Home for Christmas” – nicht unser Motto.
In Weihnachststimmung sind wir trotzdem ein wenig gekommen, denn unsere Mitbewohner haben bereits 2 Wochen vor Weihnachten eine Christmas-Party organisiert. Als wir dazu eingeladen wurden hatten wir eigentlich das uebliche Grill & Bier Gelage im Garten erwartet, lagen damit aber voellig daneben. Als wir von der Arbeit nach hause kamen erwartete uns ein komplett weihnachtlich eingedeckter Tisch inclusive Deko, Knallbonbons und Kerzen. In der Kueche waren alle eifrig damit beschaeftigt das umfangreiche Buffet sowie die Desserts zuzubereiten. Da zwei unserer Mitbewohner Kochs sind schmeckte alles hervorragend und wir hatten einen tollen abend, an dem sogar Weihnachtslieder gespielt wurden.
Schon eine Woche zuvor hatte unser netter Vermieter ohne Vorwarnung einen knallbunten Tannenbaum in unserem Wohnzimmer aufgebaut.


Grossartiger Song der in der WG euphorische sing-along Chore ausloesst, sobald er gespielt wird.

X mas Party in unserem Garten

Xmas Cocktails am naechsten Morgen
Die Weihnachtstage selber verbringen wir in froehlicher Gesellschaft mit reichlich Essen und noch mehr Goon (Wein aus Tetrapacks) in unserem Garten. Anders aber auch schoen...
Trotz Schlafmangel und Kater–Erscheinungen machen wir uns gegen Nachmittag des 25. , dem eigentlichen Weihnachtstags in Australien auf den Weg Richtung Strand. Hier erwartet uns die absolute Bestaettigung aller AussiClichees. Der gesamte St. Kilda Beach wird belagert von jungen bis mittelalten Aussis und Backpackern. Es herrscht ausgelassene FestivalStimmung, man traegt Bikini oder SurfShorts und hat trotz Hitze die obligatorische Weihnachtsmuetze auf dem Kopf. Das Verbot des oeffentlichen Trinkens wurde offensichtlich fuer heute aufgehoben.




Am folgenden Tag, dem 26. ist Boxing Day. Warum genau dieser Tag so heisst weiss niemand so genau. Mir persoenlich gefaellt die Erklaerung am besten, dass shopping an diesem Tag so billig ist, dass man eine grosse Box braucht um nachher alles nach hause zu tragen.
Aehnlich wie bei uns werden auch hier die Preise radikal gesenkt, sobald der Konsum Wahn vor Weihnachten ueberstanden ist. Eis grosses Spektakel, dass wir uns natuerlich nicht entgehen lassen. Eine Box brauchen wir zwar nicht, aber wir ergattern jeder ein Schnorchel Set, sowie Thermo Unterwaesche und ich shoppe einen Pulli fuer 2 Dollar.



Ansonsten haben wir nach 5 Monaten Australien noch immer weder Kangurus noch Koalas gesehen und sind der Meinung, dass es hoechste Zeit ist die Stadt zu verlassen und den Rest des Landes zu erkunden. In genau einer Woche (am 4. Februar) geht es endlich wieder weiter. Mit Anita, Zelt und gutem Wetter zunächst die Ostkueste hoch (Sydney, Brisbane, Goldcoast, Great Barrier Reef, surfen, party, chillen, schnorcheln) dann weiter bis nach Darwin und einmal quer durch die Mitte des Landes – soweit der Plan.  
  


Eureka Skydeck. Aussicht von Stockwerk 88. Die hoechste Aussichtsplattform in der suedlichen Hemisphaere



Happy New Year


Mein Marktkumpel von nebenan


verschiedene Aufgaben im Eis-business:
 Donut-Teig zubereiten

Donuts mit Jam vollpumpen
schmackhaften Kaffee zubereiten
lecker Eis scoopen
Midsumma Queer Festival in Melbourne

gute Stimmung und Ausdruckstanz trotz schlechter Mainstream Musik

PS: Sommermode in Melbourne sind Plateu-Sandalen mit Socken. Gehts noch? Ich hoffe Deutschland beweisst besseren Geschmack!