29. Dezember 2012

Surfin´ Ecuador

Buenas tardes!
Hier ein kurzer Ueberblick darueber wie wir die letzten 2 bis 3 Wochen verbracht haben:

Quito: Eine schoene, aufgeraeumte und moderne Stadt in der man stundenlang herumlaufen und vorallem gut Essen kann. Kaesesuppe auf dem Markt, alle erdenklichen Kuchen und spottbillige Menues bei den Hare Krishnas, die mir zwar nicht sympatisch sind, aber dafuer gut (und ohne Fleisch) kochen koennen.


































Um uns nicht bei jedem Ausgehen durch unsere Tanzversuche voellig laecherlich zu machen, haben wir es fuer eine gute Idee gehalten eine Salsa-Tanzstunde zu nehmen um wenigstens die Grundschritte zu lernen. Diese Grundschritte beherrschen wir zwar nun (theoretisch), doch leider macht das die Sache auch nicht viel besser. Obwohl wir faktisch alles exakt so wie unser eleganter Lehrer gemacht haben sehen wir beim Tanzen trotzdem aus wie eingerostete Roboter und muessen uns eingestehen, dass uns einfach der suedamerikanische Rhytmus im Blut fehlt.

Die Gluehwein Saison haben wir zum Glueck nicht komplett verpasst, denn man trinkt hier abends (wo es manchmal echt kalt werden kann) heissen Fruchtsaft mit Gewuerzen und Rum – „Canelazo“. Sehr lecker! Der einzig bittere Beigeschmack sind leider die 5 bis 8 jaehrigen Kinder die abends und nachts mit ihrern kleinen Bauchlaeden durch die Bars laufen und Zigaretten, Kaugummis und Schokoriegel verkaufen. Auch die Beifahrer in den Bussen die das Geld einsammel sind oft nicht aelter als 10 oder 12 Jahre alt.

Wie der Name schon sagt liegt Ecuador auf der Aequator-Linie. Da darf man es als guter Tourist natuerlich nicht verpassen genau diese Linie auch explizit zu besuchen. Auf der sogenannten „Mitad del Mundo“ wurde ein grosses, imposantes Monument errichtet – allerdings schon im 19. Jahrhundert wo es bekanntlich noch kein GPS gab. So kommt es das man sich um gute 400m verrechnet hat und der Aequator eigentlich ein ganzes Stueck weiter liegt. Doch auch dort gibt es ein Museum wo man lustige Aequator-Experimente machen kann.


















Von Quito aus haben wir unsere Pazifik-Kuestentour gestartet und tingeln nun seit gut 2 Wochen von einem kleinen Fischersdorf zum naechsten. Ausser leckeren Fisch-Tellern, Saeften aus allen erdenklichen frischen Fruechten, einsamen Straenden und viel Sonne gibt es hier meist wenig. Da wir es von den letzten 2,5 Monate  gewohnt sind staendig in Aktion zu sein um irgendetwas zu erkunden oder besichtigen fuehlen wir uns hier gerade wie im Urlaub. Lesen, entspannen, baden, ausschlafen, essen – sonst nichts.



















Ein besonderes Highlight war definitiv Canoa wo wir Weihnachten verbracht haben und einen Surf-Kurs gemacht haben. Obwohl es am Anfang ziehmlich frustrierend ist immer wieder hinzufallen und erneut rausschwimmen hat es am Ende dann einigermassen geklappt. Trotz dramatischen blauer Flecken und Bluterguesse  auf jeden Fall ein riesen Spass.  Da wir sicher nicht zum letzten mal an der Kueste waren werden wir hoffentlich noch die Gelegenheit bekommen uns zu verbessern. 








Erster ekliger Tier-Fund im Zimmer


















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Seit heute morgen sind wir in Puerto Lopez wo wir die naechsten Tage (und Silvester) bleiben werden. Tuerkises Wasser und ein Hostel mit Dachterasse und eigener Strand-Huette, das neue Jahr koennte schlechter beginnen. Ausserdem gibt es in der Naehe einen grossen Nationalpark den wir besuchen werden.


Ueberall auf der Welt mein guter Kumpel




23. Dezember 2012

Feliz navidad!

Frohe Weihnachten aus Canoa!
Ich wuensche euch viele schoene Geschenke, leckeres Essen und ein paar entspannte Tage.
















Vor lauter surfen, in der Sonne liegen, Fisch essen und Cocktails schluerfen haben wir leider keine Zeit fuer ausfuehrliche Berichte :-)
Wird in den naechsten Tagen nachgeliefert...

13. Dezember 2012

Ecuador!


Nachdem wir viel laenger in Kolumbien waren als geplant und erwartet sind wir nun endlich in Ecuador angekommen. Ueber das „Trampolin des Todes“ die angeblich spektakulaaerste, schlechteste und gefaehrlichste Strasse Sued-Amerikas haben wir mit kurzem Zwischenstopp im haesslichen Pasto die Grenze ueberquert.

Der  erste Stop in Ecuador war Otavalo, eine etwas kleinere Stadt in der am Samstag ein rieseiger Markt stattfindet in dem die Bauer und Indigenas aus den umliegenden Doerfern in ihrer traditionellen Kleidndung alles erdenkliche verkaufen. Der Reisefuehrer hat nicht uebertrieben, das muss man definitiv gesehen und erlebnt haben. Neben jeder Menge Souvenirs, Kunsthandwerk, Gemuese, Fruechten und Essensstaenden ist der Viehmarkt der interessanteste Teil. Hier kann man alles kaufen was noch lebt und gegessen wedern kann. Aus Saecken kann man unter anderem lebende Huehner, Meerschweinchen (hier eine Delikatesse) und  unzaehlige, winzige, piepsende Kueken kaufen. Nebenan werden die groesseren Tiere verkauft, auf einem grossen Platz stehen und sitzte die Bauern und halten an Leinen ihre Schweine, Kuehe, Lamas und Ziegen fest.

Am naechsten Tag fahren wir in ein kleines Dorf nebenan und sehen wie die Lebensgeschichte der Meerschweinchen aus den Saecken endet. Bei einem Dorffest  werden sie zunaechst gehaeutet und auf einen Spiess gezogen und anschliessend in liebevoller Handarbeit ueber dem Feuer geroestet. Waehrend Kenneth sich vorgenommen hat demnaechst eines zu probieren, bin ich in Gedenken an die Haus-Meerschweinchen meiner Kindheit nicht in der Lage dazu.

Von Otavalo sind wir weiter nach Quito gefahren wo wir definitv bis zum Wochenende bleiben werden um ordentlich Salsa-Fiesta zu feiern :-)

Obwohl noch nicht allzu weit von der Grenze entfernt, wird trotzdem direkt deutlich, das wir in einem neuen Land sind:
- Die Menschen sehen (nicht nur durch ihre traditionelle Kleidung) voellig anders aus. Besonders kleine Kinder und ganz alte, faltige Menschen sind total suess.

- Das Essen ist zu meiner grossen Freude um Klassen besser, die Auswahl wesentlich groesser (vorbei ists mit der Zwangsdiet)
- Alles kostet nurnoch die Haelfte (oder ein Viertel) der Preise in Kolumbien (jieeehaaa!). Fuer 2 US Dollar (hier die Landeswaehrung) bekommt man ueberall ein komplettes Menue mit Suppe und Hauptspeise.
- Das Internet funktioniert entweder garnicht oder nur so langsam, dass ich durchdrehen koennte.

Wie viele der suedamerikanischen Laender liegt auch Ecuador in 3 voellig unterschiedlichen Klimazonen: Kueste (Strand, Sonne, Hitze), Anden (Gebierge, auf Grund der Hoehe eher kaelter), Amazonas (Dschungel, feucht-heiss, haeufig Regen, viele Moskitos).
Um Weihnachten und Neujahr zu verbringen haben wir uns fuer die Strand-Variante entschieden. Ausserdem soll es dort einige grossartige Surf-Spots geben an denen ich endlich (endlich, endlich) das Surfen erlernen will.

Von Quito aus werden wir naechste Woche bis zum noerdlichen Teil der Kueste fahren und von dort aus mit mehrern Zwischenstops an der Kueste entlang bis in den Sueden. Dann wieder hoch in die Berge und von dort aus in den Amazonas. Soweit der Plan, der sicher noch einige Male geaendert wird.

PS: Mit diesem Blog Eintrag sei ausserdem sichergestellt, das ich NICHT die ca. 30 jaehrige, deutsche Frauenleiche bin die am Cotopaxi (der hier gleich nebenan ist) gefunden wurde.

4. Dezember 2012

Von alten Steinfiguren zum Ende der Welt.

Viele Gruesse aus dem Dorf der archaeologischen Funde.
Hier gibt es bis zu 3000 Jahre alte Steinfiguren, die innerhalb der letzten 50 Jahre entdeckt und ausgegraben wurden. Den groessten Teil der Ausgrabungen kann man in einem Park besichtigen, die etwas weiter entfernteren wollen wir auf dem Pferd erkunden.
Da ich die schoenste Frau der Gruppe bin (das ist nicht schwer, denn ich bin auch die einzige) soll ich das schoenste Pferd bekommen. So wird mir das grosse, weisse und vielleicht auch schoenste Pferd zugeteilt, das jedoch leider ein Ego-Problem hat und permanent als erstes Pferd der Gruppe ganz vorne laufen will. Obwohl wir extra darauf hingewiesen haben, noch nie wirklich auf einem Pferd gesessen zu haben ist man der Meinung eine 2 minuetige Einweisung in die Kunst des Reitens sei voellig ausreichend...und das obwohl die Pferde richtig losgaloppieren und sich untereinander Rennen liefern. An der Spitze stetz mein Ego-Pferdchen, das den anderen bei jedem Versuch eines Ueberholmanoevers geschickt den Weg abschneidet.
Die mangelnde Reit-Erfahrung raecht sich am folgenden Tag mit dem schlimmsten Muskelkater den ich seit langem hatte.








Merkwuerdigerweise wimmelt es in San Agustin von Deutschen. An jeder Ausgrabung, in jedem Restaurant und an jeder Ecke hoere ich meine Sprache. Obwohl ich gut verstehen kann, dass noch andere dieses tolle Land und anscheinend insbesonders diese Stadt, bereisen wollen ist das definitiv zu viel. Selbst der Koch des besten Essens das wir hier bisher gegessen haben entpuppt sich im Nachhinein als Deutscher :-(

Der naechtliche Disco-Besuch im Schlepptau der Dorfjugend wird leider schon um kurz nach Mitternacht durch eine Polizei-Razzia beendet die uns nach hause schickt.

Von San Agustin sind wir gestern bis nach Mocoa gefahren. Mal wieder eine kurvige Bergstrasse durch die der Fahrer viel zu schnell hindurch gejagt ist. Obwohl mehrere Frauen um uns herum permanent und vorallem  lautstark in Tueten gekotzt haben, kann ich stolz verkuenden mein Fruehstueck bei mir beehalten zu haben.


"Im Falle von Uebelkeit nach Tuete fragen"

















Mocoa liegt am Rand des Amazonas Gebietes, was man zum einen durch die dschungelaehnliche Vegetation und Hitze bemerkt und zum anderen durch die unzaehligen Moskitos die mein Blut zu lieben scheinen. Wir wohnen hier in einer kleine Huette mit Haengematte vor dem Fenster und wenn man Glueck hat auch kleinen Affen im Vorgarten.
Morgen laufen wir zu einem Wasserfall der sich „Fin del mundo – Ende der Welt“ nennt und so aehnlich fuehlt man sich hier auch.



Leider kein Land fuer Vegetarier

26. November 2012

Die Salsa Hauptstadt


Nach dem semi-aufregendem Rafting-Trip war der naechste Tag in Sachen Adrenalin ein Volltreffer. Da es wenige andere Touristen im Ort gab sind wir nicht mit einer Gruppe, sondern nur zu zweit mit dem Guide unterwegs. Der erste Programmpunkt von dem ich bereits voellig begeistert bin ist eine Hoehlen-Kletter-Expedition. Nach den ersten 10 Metern ist es stockdunkel, und nur durch kleine Kopflampen kann man die vielen Fledermaeuse und Gewoelbe erahnen. Wir kriechen meterweit durch super-schmale Gaenge in denen man seckenbleiben wuerde wenn man auch nur etwas dicker als ich waere und waten durch knietiefes Schlamm-Wasser bis zu einer groesseren Hoehle wo man komplett in dem Schlamm baden kann (sehr gesund!). Das ganze mit kompletter Bekeidung, ich war noch nie in meinem Leben so dreckig.



nach dem Schlamm-Bad


























Das Dreck-Problem hat sich jedoch schnell erledigt, denn die naechsten Programmpunkte finden wieder im Tageslicht satt: Klippenspruenge aus 10m Hoehe (arghhhh!) und Abseilen an noch hoeheren Wasserfaellen (argghhh! arghhhh!) Wir klettern, laufen, springen einen Bergfluss entlang. Super-toll!




Klippensprung Kenneth





Ausflug Barichara














Von San Gil sind wir in der bisher laengsten Busfahrt (20 Stunden wegen staendiger Polizeikontrollen auf dem Weg) nach Cali getuckert, der Salsa-Hauptstadt Sued-Amerikas. Ein guter Grund sich ins Nachtleben zu stuerzen, also gehen wir aus. Der Salsa-Club erfuellt exakt alle Vorstellungen und Clichees die in meinem Kopf zu diesem Thema herumspukten.
Man darf hier nur als Paerchen hinein was jedoch durchaus Sinn macht, da man tatsaechlich nur zum Tanzen hinkommt. Die Tanzflaeche ist permanent proppevoll mit elegant aussehen, hueftenschwingenden Tanzpaaren. Nach ein paar Bier haben wir den genialen Plan uns einfach unauffaellig in die Mitte zu stellen und auch ein bisschen herumzuwackeln. Unauffaellig sind wir dabei definitiv nicht, denn innerhalb kuerzester Zeit hat ein mexikanisches Profi-Tanzpaar Mitleid mit uns und wir kriegen eine Einweisung in den Salsa-Grundschritt und lernen einfache Drehungen. Ein wirklich lustiger Abend.

Allen die in Deutschland langsam in Weihnachstimmung kommen soll gesagt sein: Hier ist Weihnachten bereits im vollen Gange! Die Weihnachsdeko steht, haengt und liegt bereits seit Anfang November ueberall herum, und ueberall heisst ueberall. Das Motto der Dekoration lautet hier „Mehr ist mehr“ und „Je bunter und blinkender, desto besser“. Es ist wirklich unglaublich kitschig und es ist mir ein Raetsel wie man seit Anfang November einen wild und unregelmaessig blinkenden, ueberladen geschmueckten Plastik-Tannenbaum in seinem Wohnzimmer ertragen kann.

20. November 2012

Ueberlebt

Nachdem wir mit Fingerabdruck unterschreiben mussten, dass wir uns darueber bewusst sind sterben zu koennen und einer darauf folgenden Instruktion, die selbst mir Angst gemacht hat war das Raften zwar toll, aber weniger spektakulaer als erwartet.

Um das Adrenalin weiterhin in Schwung zu bringen gehen wir morgen Hoehlenklettern und Wasserfall-Abseilen.

Von der Hauptstadt wieder nach Norden


Entgegen den Berichten der anderen Backpacker fanden wir Bogotá super (es mag an meiner Grossstadt-Affinitaet liegen). Die Stadt ist riesengross und hat fast so viele Einwohner wie ganz Belgien ;-)
Neben leckerem Essen in tollen Restaurants haben wir eine Menge grossartiger Bars und Cafes gefunden. Die angekuendigte Kaelte konnten wir hingegen nicht bemerken, mit Jeans und Pulli war man immer gut gekleidet und gegen kurze Regenschauer helfen unsere schicken, in letzter Minute geshoppten Multifunktions-Outdoor-Schnaeppchen-Jacken. 



















Am Wochenende sind 120 km von Bogotas Hauptstassen fuer den motorisierten Verkehr gesperrt. Ein riesen Spektakel, die Strassen sind voll mit allem was rollt: Fahrradfahrer, Inlineskater, Skate- und Long-boarder, Familien mit Kinderwagen und kleinen Kindern in ulkigen Roll-Autos. Die Strassen sind gesaeumt von Strassenkuenstlern jeglicher Art und unzaehigen Essens- und Verkaufssaenden.
Unter anderem gabt es auch einen open Air Aerobic Kurs. Ein Mann auf der Buehne hampelt zu fetziger Musik auf der Buehne herum und mindestens 200 euphorische Kolumbianer tanzen auf der Strasse die Schritte nach.
Wir finden: Die erste Welt kann sich ein Beispiel nehmen ;-)
























Bei dem Besuch eines kolumbianischen Friedhofs werden uns einige Graeber von deutschen Kindern gezeigt die mit frischen Blumen ueberhaeuft sind, was daran liegt, dass die Kolumbianer in einem merkwurdigen Aberglauben zu diesen Graebern der „reichen“ westlichen Kinder kommen um dort Wuensche, Hoffnungen und Gebete fuer ihre eigenen Kinder auszusprechen. Vor manchen dieser Graeber hat sich sogar eine kleine Schlange gebildet.

Nach fast einer Woche in Bogotá haben wir unsere Route spontan geaendert und sind wir wieder Richtung Norden nach Villa de Leyva gefahre, ein kleines kolonial Doerfchen.




Fruchtmarkt
















Ausflug zu schoenen Wasserfaellen

Tranpen zurueck ins Dorf











































Von dort ausging es vorgestern  nach San Gil, dem Zentrum des Abenteuersports. Hier warten wir gerade darauf unsere Rafting Tour zu starten. Wenn schon dann richtig, haben wir uns gedacht und direkt die krassere „Grade 5“ Tour gebucht. Gestern war der Fluss zu gefaehrlich um zu starten, da es die Nacht davor geregnet hat, aber heute gehts endlich los! Yiehhha!


Sch... , die Deutschen sind echt ueberall.

8. November 2012

Kaffee! endlich!


Nach der besten Kaffee-Fuehrung aller Zeiten auf der super-gemuetlichen Hacienda Venecia wissen wir nun wirklich ALLES ueber Kaffee. Zum Beispiel auch warum es in dem Land das weltweit zu dem Top-Kaffee-Exporteuren gehoert unmoeglich ist einen guten Kaffee zu bekommen. Wie wir bereits angenommen hatten sind die Kaffee Bohnen hier als Export-Produkt so wertvoll das die kolumbianer sie sich nicht leisten koennen oder wollen. So werden traurigerwiese  alle Bohnen exportiert und nur die angegriffenen, vertrockneten oder sonstwie verkrueppelten Exemplare im Land behalten und zu „Tinto“ verarbeitet, eine grausige, viel zu suesse Bruehe bei dem man das Kaffee-Aroma nur erahnen kann.


















Die letzten 3 Tage waren wir in Salento, ein kleines Dorf in dem nicht viel los ist, doch das Essen ist (ausnahmsweise) prima und die Cowboys reiten hier tatsaechlich noch mit Hut und Poncho die Gassen entlang.


















Heute sind wir mal wieder meiner Lieblingsbeschaeftigung, dem Wandern nachgegangen. Da es aber nur sehr wenig bergauf ging hat mein Fluchen sich in Grenzen gehalten und die Landschaft war so schoen, dass es sich tatsaechlich gelohnt hat. Die (insgesamt 4 Stunden lange!!!!) Strecke fuehrte zuerst durch die Landschaft aus „ Einem Land vor unserer Zeit“ und endete irgendwo mitten im „Dschungelbuch“.















































In ein paar Stunden brechen wir auf und fahren mit dem Nachtbus in hoffentlich nicht mehr als 12 Stunden nach Bogota. Die bergige Landschaft mit unzaehligen Kurven in Kombination mit den schlechten Strassen fuehrt dazu das man selbst fuer eigentlich kurze Strecken Ewigkeiten braucht. Waehrend mir ohne eine ordentliche Droehnung Reisetabletten sofort schlecht wird und ich bei den rumpeligen Strassen ausserdem meist kein Auge zutun kann, schlaeft Kenneth schon nach 10 min seelig neben mir ein.


Es lebe google-Translate!

3. November 2012

Couchsurfing Joker


Leider ist Kolumbien insgesamt doch etwas teurer als geplant. Ausser beim Kokain (was wir nicht komsumieren) sind alle Preise in den letzten Jahren stark angestiegen.

Um nicht frueher als erwartet pleite zu gehen haben wir uns also fuer das naechste Ziel, die Stadt Manizales, kein Hostel sondern eine Couchsurfing-Unterkunft gesucht und auch direkt den Joker gezogen! (Definition Couchsurfing: Ueber eine Internet-Platform sucht man sich anhand von einem persoenlichen Profil und Referenzen einen Einheimischen der in der Stadt in die man reisen moechte lebt und ein Zimmer oder eine Couch frei hat)

Seit fast schon einer Woche wohnen wir jetzt bei Andres, in einem wunderbaren Wochenend-Haus am Stadtrand. Die Huette ist zur einen Haelfte zum Spielparadies fuer seine kleine Tochter umgebaut und zur anderen Haelfte als Atelier fuer seine Frau die Kuenstlerin ist. Mittendrin stehen unsere Betten und eine Kueche gibt es auch.












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Andres Job ist es Bauern beim Fruechteanbau fuer seine Firma zu beraten und somit viel durchs Land zu fahren. Da ihm dabei alleine anscheinend schnell langweilig wird hat er angeboten uns einfach mitzunehmen. So fahren wir also froehlich (und voellig umsonst) in verschiedene kleine Doerfer, die wir uns anschauen waehrend er seine Geschaefte erledigt. Wir sind begeistert!

















Da wir die Gastfreundschaft jedoch nicht ueberstrapazieren wollen fahren wir am Samstag weiter auf eine Kaffeefarm wo man uebernachten kann und ausserdem eine Schulung in Sachen Kaffeernte- und Roestung bekommt.

29. Oktober 2012

Drogenbarone und Meerschweinchen


Medellin: Eine Grossstadt mit ca. 2,5 Millionen Einwohnern. Die einzige Stadt in ganz Kolumbien die eine Metro als oeffentliches Verkehrsmittel besitzt. Da die Stadt sich jedoch ueber mehrer Berge erstreckt wurde ein Teil der Metro als Cable Car angelegt. Fuer uns als Touristen eine prima Moeglichkeit einen Ueberblick ueber die Stadt zu erhalten und die aermeren, „gefaehrlichen Barrios“ in die man sich als Ausslaender nicht trauen sollte zumindest in einer Gondel zu ueberfliegen.

































In dieser Stadt gibt es viel zu tun: Botanischer Garten, Freizeitpark, Museen, viele Plaetze auf denen immer etwas los ist sowie unzaehlige Bars, Diskos, Restaurants. Ausserdem machen wir eine Tour zum Ex-Drogenbaron Pablo Escobar mit, der bis vor 20 Jahren die komplette Stadt kontrolliert hat und zeitweise einer der reichsten Maenner des Planeten war (sehr interessante Geschichte, Dokus gibts bei YouTube). 

Die Kolumbianer scheinen Gluecksspiele zu lieben. Neben den unzaehligen Spielsalons sind fuer uns besonders die Strassen-Gluecksspiele interessant, wie zum Beispiel die Meerschweinchen-Wette:Ein Meerschweinchen sitzt  unter einer Schale in einem Kreis von Schalen in die ein Eingang geschnitten wurde. Indem man Geld auf eines der Haeuschen legt wettet man daruf wohin das bemitleidenswerte Tier laeuft, wenn die Schale ueber ihm weggenommen wird. Sobald  das Meerschweinchen befreit wird rufen die euphorischen Kolumianer lautstark die Nummer ihres Haeuschens.Fazit unserer ersten kolumbianischen Gluecksspiel-Erfahrung: Kenneth und ich verlieren 2000 Peseos und ich habe Mitleid mit dem veraengstigten Tier.

















Fuer 3 Tage fahren wir nach Guatapé, ein kleines Dorf mit tollen bunt bemalten Haeusern, das zwischen den Bergen an einem See liegt. Erwaehnenswert ist hier noch, dass ich trotz starker Abneigung gegen das Wandern einen Berg mit (unter anderem) 740 Stufen bestiegen habe. 
































Nach den 3 Tagen fahren wir wieder zurueck nach Medellin, da hier am Wochenende ein Punk-Festival stattfindet, das wir nicht verpassen wollen. An  einem Wochenende spielen ueber 50 suedamerikanische Bands auf dem Gelaende eines ehemaligen Friedhofs. Tickets fuer beide Tage kosten 4 Euro.  Ausser der grotten-schlechten Organisation (der Bierstand wird erst am 2. Tag des Festivals aufgebaut, man scheitert daran die Banner der Bands aufzuhaengen) ist eigentlich alles wie bei einem Punk-Festival in Deutschland: Die Punks sehen genauso aus, die Bands klingen sehr aehnlich und die ACAB-Parolen funktionieren auch Kontinent uebergreifend.
Auch hier bin ich wegen meiner Groesse, Haut- und Haarfarbe hin und wieder ein beliebtes Foto-Motiv: Ein dicker mexikanischer Punk fragt morgens nach einem Foto mit mir, am Abend stellt sich dann heraus das er der Saenger der Headliner-Band ist. Bloed, dass das Foto nur auf seiner Kamera ist, aber immerhin bekomme ich eine CD geschenkt.