12. August 2014

Dem Horizont entgegen.

- auf den Highways im Outback -

 
 Nach dem (nicht sonderlich hoch liegendem) Hochland gehts wieder runter und endlich rein ins echte Outback. Das was sich so einfach “Outback” nennet, nimmt ca. drei viertel der Flaeche Australiens ein, was bei einem so grossem Land ein riesiger Bereich ist. Man koennte demnach schnell vermuten, dass eine Tour durch dieses Gebiet langweilig und eintoenig ist, doch das Gegenteil ist der Fall. Abgesehen davon, dass ich einfach gerne “unterwegs” bin und in Autos, Bussen und bevorzugt Zuegen durch die Weltgeschichte tuckere gibt auch im Outback einiges zu beobachten was am Fenster vorbeizieht. In meiner Vorstellung war das gesamte Outback eine einzige trockene Wueste. Sand und sonst nichts. Dies war ein Trugschluss. Immer wieder wird man ueberrascht durch die unterschiedlichen Landschaftsformationen. Von trockener Steppe fahren wir hinein in roetliche Felsbrocken-Umgebung und von dort aus in  gruenes Gestruepp mit vielen mittelhohen Baeumen oder einfach nur sandiger Wueste. Die Strasse fueht immer geradeaus, der Horizontt ist das Ziel. 



 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auch was die Einsamkeit des Outbacks angeht lag ich mit meiner anfaenglichen Einschaetzung daneben. Alle paar Minuten sieht man andere Autos, Campervans oder die bis zu 50m langen “Roadtrains” auf der Strasse. Verdursten am Strassenrand bei einem moeglichen Autounfall ist quasi unmoeglich. Die Groesste Gefahr auf den Highways im Outback sind wohl die vielen Kangurus die besonders bei Einbruch der Dunkelheit die Waerme des Asphalts suchen. Von Anfang an vermeiden wir es daher nach 16.00 Uhr auf den Strassen zu sein, doch auch die bereits toten Tiere stellen eine ernstzunehmende Gefahr da. Auf manchen Teilen der Strecke fahren wir quasi im Slalom um die vielen Kadaver herum. Was passiert wenn man einem bereits totem Kanguru nicht mehr ausweichen kann wissen wir nach den ersten Tagen auch. Es empfiehlt sich nicht einen von der Sonne bereits gegorenen Kadaver unter dem Auto kleben zu haben! Ein bestialischer Gestank bricht aus und begeitet uns wesentlich laenger als uns lieb ist.
 
transportiert alles moegliche ueber die endlos langen
Highways durchs Outback: Roadtrain

absolut unterschaetzt: der Beruf des Schilderhalters.
Ampeln werden im Outback durch Menschen ersetzt.
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vor Einbruch der Dunkelheit bauen wir unser Lager am Rand des Highways auf einer der vielen kostenlosen Rest Areas auf. Manchmal gibt es dort Wasser, manchmal Plumsklos, meistens aber einfach nichts ausser Natur. (Damit hier nicht der Eindruck aufkommt wir seinen mitlerweile voellig verwarlost: alle 3 Tage bezahlen wir fuer einen “ordentlichen” Campingplatz und nehmen eine Dusche). Nachdem wir unser Zelt aufgebaut und Lily und Kai ihr Schlaflager im Van errichtet haben beginnt die Suche nach Feuerholz. Je nach Location kann das schon mal schwierig werden, ist den Aufwand jedoch immer wert. Wir sind im Winter unterwegs. Das bedeutet, dass es tagsueber angenehm warm ist (immer sonnig, blauer Himmel, ca 25 Grad) nachts aber arschkalt wird. Und mit arschkalt meine ich auch arschkalt! Am Feuer ist es zwar noch angenehm ansonsten ist Zelten bei um die 0 Grad allerdings eher nicht zu empfehlen. Vorallem wenn man 10 Dollar Schlafsaecke von Aldi dabei hat, die wie wir nun wissen, nicht fuer solche Temperaturen geeignet sind. Auch in 4 Schichten Klamotten schlafen hilft nur temporaer... Da kann man schnell neidisch werden wenn man seine Camping-Nachbarn beobachtet. Ausser uns sind fast ausschliesslich australische Rentner (Retiries) auf den Highways unterwegs und die wissen wie man es sich bequem macht. Die komfortablen, riesigen Mobilehomes mit denen sie unterwegs sind entsprechen ungefaehr der Groesse meiner bisherigen Wohnungen und haben saemtlichen erdenklichen Luxus an Bord.
Entschaedigung fuer die kalten Naechte bietet der grossartige, stets klare Sternenhimmel wie man ihn nur fernab der Zivilisation sehen kann.
 
mehrere Etagen, Platz fuer den Hund,
Solarpannels auf dem Dach, Heizung, Satelitenempfang
und hintendran noch einen Jeep fuer Spritztouren -
so reisen Australier durch ihr Land
 
so reisen wir...



wir bekommen unseren ersten professionellen Haarschnitt
seit Jahren von Friseurin Lily - Danke!


selbstgebastelter Schutz gegen die Outback-Fliegen
sehr wirkungsvoll!


 
 
 
 
 
 
 
 
 

kochen am und auf dem Lagerfeuer

Stockbrot
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Je weiter wir ins innere des Landes fahren, desto hoeher werden die Spritpreise und desto mehr typische Outback-Doerfer passieren wir. Egal wie klein die Orte sind, es gibt auf jeden Fall immer mindestens ein Pub und eine Touristen Information. Das Auto mit Proviant vollzupacken hat sich gelohnt. Ich sehe eine Dose Instant-Kaffee fuer 43 Dollar!
 








 



 
 
 

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