26. Dezember 2018

Wunschkonzert

Die Atlantik-Küste: Essaouira, Taghazout, Agadir


Das Leben ist kein Wunschkonzert? Das Reisen in Marokko schon!
Nach Big City Life, Bergen und Wüste steht uns der Sinn nach Meeresbrise, Küstenluft und Sonnenschein. Kein Problem! Rein in den Bus – einmal quer durchs Land gefahren – und „schon“ spuckt uns der Bus an der Atlantik Küste wieder aus.
Dieses Land ist wirklich unglaublich vielfältig und abwechslungsreich. Das ist wohl auch der Grund warum wir immer noch hier sind. Marokko macht es einem leicht seine 90 Visa-Tage zu füllen, ohne das auch nur das kleinste bisschen Langeweile aufkommt.

In Essaouira treffen wir Kenneth Freund Matti, der gerade mit dem Fahrrad auf dem Weg von Belgien nach Dakar in Senegal ist. www.mattisayshi.com
Zu dritt mieten wir ein Apartment und freuen uns über alltäglichen Luxus wie eine Waschmaschine, eine Küche und ein eigenes Bad in dem es immer warmes Wasser gibt.




Aber auch die Stadt um des Apartment herum hats in sich und schafft es ohne Anstrengung auf Platz eins unserer Lieblings-Städte in Marokko. Entspannte Atmosphäre, wunderschöne Medina, weiß gestrichene Häuser, dicke Stadtmauern und nicht zu vergessen, der riesige Carrefour mit Käse- und Wein-Abteilung.




Stadtmauern


Metzgerei in Marokko:
Wer braucht schon einen Kühlschrank wenn man doch einfach das gesamte tote Tier am Straßenrand in die Sonne hängen kann? Wäre ich nicht schon Vegetarier würde ich es bei diesem Anblick werden :-)



Pferdekutschen statt Taxis innerhalb der Stadt



Weiteres Highlight der Stadt ist einer der spannendsten Fischerhafen die ich je gesehen habe. Unter Schwärmen von kreisenden Möven werden hier große Fischerkähne repariert, Netze geflickt, unzählige kleine blaue Boote im Hafenbecken geparkt, sämtliche Arten Fisch zum Kauf angeboten - teilweise direkt aus den Karren der Fischer. Überall ist etwas los und man weiß gar nicht wo man zuerst hin schauen soll.









Manche Orte sind einfach so fotogen, dass die Auswahl der Bilder schwer fällt...



Außerdem finden wir Dank Google zum ersten Mal eine echte Kneipe/Bar in diesem Land. „Unknown but cheap – aka the Hole“ wird uns angezeigt und bereits am ersten Abend aufgesucht. Bis Mitternacht geöffnet, kann man hier Bier, Wein, Pastis oder Whiskey bestellen. Das Publikum ist eine Mischung aus ganz normalen Marokkanern, Tourist*innen, Künstlern und solche die es gerne sein würden, sowie den hängengeblieben Verwirrten. (Fotografieren war dort ausdrücklich verboten)




Etwas weiter Richtung Süden stoppen wir in Taghazout, einem ehemaligen Fischerdorf, das seit den 70ern von Hippies und Surfern „besetzt“ wurde. (Auch eine Form des Kolonialismus!?)
Ursprünglich hatten wir geplant nach der Abreise aus Deutschland erst mal ordentlich Urlaub zu machen. Hier fällt uns nun auf, dass wir dieses Vorhaben unbewusst immer weiter nach hinten geschoben haben. Zeit den Spaß nachzuholen. Am besten in einem gemütlichen Mini-Zimmer mit eigener Terasse, direkt in erster Reihe am Meer!
Das Taghazout ein Surfer-Mekka ist blenden wir gekonnt aus. Auf Grund von mangelndem Talent und noch mangelnderer Geduld hängen wir unsere Surfer-Karrieren offiziell an den Nagel. So bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge wie Essen, Kaffee trinken, Lesen und auf den Liegestühlen in der Sonne liegen.
Neben den optischen Kriterien wie Meerblick, Surfer bei Sonnenuntergang, blaue Fischerboote vor blauem Himmel ist es auch akustisch ganz wundervoll hier. Das beruhigende Geräusch von brechenden Wellen der Brandung begleitet uns wie selbstverständlich 24 Stunden am Tag.


Unsere Terasse, auf der man locker 80% des Tages verbringen kann.



Für die Weiterreise wollen/müssen wir unsere Ausrüstung noch um das ein oder andere Detail aufstocken. So beschließen wir den letzten Decathlon auf unserer Route, der (leider) in Agadir liegt, auf zu suchen. Berichte sowie Fotos dieses Urlaubsparadieses waren für uns eher abschreckend und so wollten wir die Stadt eigentlich meiden...aber wenn man schon mal da ist....
An der gesamten Küsten-Promenade trifft man wie erwartet auf meist deutsche, wohlbeleibte, braungebrannte Rentner und gruselige Club-Hotels. Jeder Strandabschnitt wird bewacht von ernst aussehenden Männern in Uniformen, die ein Maschinengewehr vor der Brust hängen haben. Das mag anderen Urlaubern vielleicht ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, wir finden es höchst befremdlich.
Der Rest Agadirs (in dem man übrigens keinem einzigen Touristen mehr begegnet) ist jedoch eine moderne, angenehme Stadt die uns positiv überrascht.

Ich raste aus! Es gibt einen Touristen Zug der die Strandpromenade entlang tuckert! Wer braucht da noch Disney Land?

Willkommen im saubersten und bestbehütetsten Strandabschnitt Marokkos!

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